Ein Handy mit Kamerafunktion macht aus einem Immobilienmakler noch lange keinen Fotografen. Das zeigt sich oft bei der Bebilderung von Inseraten, durch die die Durchschnittlichkeit einer Immobilie zutage tritt – und mit der potenzielle Wohnungssuchende abgeschreckt werden.

Andy Donaldson hat mit jenen Bildern, die ihm bei seiner Wohnungs suche in London untergekommen sind, den Blog Terrible Real Estate Photographs gestartet.

Foto: Andy Donaldson/ 2019 DuMont Buchverlag

Vor kurzem ist sein bereits zweiter Bildband "Noch mehr Maklerfotos aus der Hölle" erschienen, mit dem Donaldson ein weiteres Mal die "unfreiwillig komischen Abgründe des Immobilienmarktes" aufzeigen will.

Und zwar in Form von schiefen Häusern, sinnlosen Bildausschnitten und Daumen, die sich in Fotos schummeln.

Foto: Andy Donaldson/ 2019 DuMont Buchverlag

Es gibt Nacktbilder an den Wänden, Jesusstatuen im Schlafzimmer, giftgrüne Wände, Blutflecken auf dem Boden und riesige Schimmelflecken an der Decke.

Foto: Andy Donaldson/ 2019 DuMont Buchverlag

Besonders kurios: WCs an völlig willkürlichen Orten in einer Wohnung.

Foto: Andy Donaldson/ 2019 DuMont Buchverlag

Schon klar: Solche Fotos sind verstörend unprofessionell. Sie werfen Fragen auf und machen nicht wirklich Lust auf eine Besichtigung der Wohnung. Aber immerhin sind sie ehrlich – und überaus unterhaltsam. (zof, 25.10.2019)

Das Buch

Andy Donaldson: Noch mehr Maklerfotos aus der Hölle. Die schlimmsten Immobilienfotos der Welt. 14 Euro / 160 Seiten. DuMont Buchverlag. Köln 2019.

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