Philippa Strache hat ganz hinten im Parlamentsausweichquartier im Redoutensaal Platz genommen und wird nach Meinung eines Fans auf Twitter "das Parlament rocken". Wird sie nicht.

Es gab noch keine "wilden" Abgeordneten (also solche, die zu keinem Klub gehören), die irgendeinen Unterschied in den politischen Entwicklungen gemacht hätten. Parlamentarismus beruht – zumindest bei uns – darauf, dass man irgendwo dazugehört. Ohne Parlamentsklub dürfen wilde Abgeordnete zwar immer irgendwo mitstimmen, sie dürfen Reden halten – meist sehr gegen Ende der Rednerliste – und in den Ausschüssen dasitzen und ihren Senf dazugeben. An der politischen Willensbildung des Landes nehmen sie praktisch nicht teil. Philippa Strache kann natürlich das Parlament "rocken", indem sie irgendetwas Großartiges darbietet oder irgendeinen Wahnsinn daherredet oder die ganze Zeit ein großes Bild ihres Gatten vor sich auf dem Pult stehen hat. Von dem sie an ihrem ersten Parlamentstag einen anhimmelnden Tweet erhielt.

Philippa Strache war am Mittwoch in der konstituierenden Nationalratssitzung als Mandatarin angelobt worden.
Foto: Matthias Cremer

Sie wurde jetzt aus der FPÖ geworfen. Sie könnte natürlich auf die sozialen Medien ausweichen und dort durchaus den Eindruck erwecken, sie verträte etwas, zum Beispiel den Tierschutz. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach wird sie ein isoliertes, von manchen eher angefeindetes politisches Dasein fristen und sich öfters wünschen, sie wäre jetzt irgendwo anders.(Hans Rauscher, 23.10.2019)