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Donezk – Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat eine 15 Jahre lange Haftstrafe für einen ukrainischen Journalisten in dem von Separatisten kontrollierten Donezk verurteilt. Es handle sich um einen Angriff auf die Menschenrechte in einer Region, in der unabhängige Journalisten terrorisiert würden, sagte die Amnesty-Direktorin in der Ukraine, Oxana Pokaltschuk, einer Mitteilung vom Mittwoch zufolge.

Der 30 Jahre alte Reporter war wegen Spionage verurteilt worden. Zuvor hatte auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) die Freilassung des Mannes verlangt. Die ukrainische Regierung erkennt die Separatisten-Behörden in Donezk und damit auch die Justiz dort nicht an.

Dem Reporter waren nach seiner Festnahme im Juni 2017 neben Spionage auch Aufrufe zu "extremistischer Tätigkeit" vorgeworfen worden. Teile der ostukrainischen Bergbauregion Donbass stehen seit 2014 unter Kontrolle von prorussischen Aufständischen. Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den Rebellen wurden seitdem UN-Schätzungen nach rund 13.000 Menschen getötet. Ein Friedensplan liegt auf Eis. (APA/dpa, 23.10.2019)