Als Highlight zum Nationalfeiertag konnte man von 26. 10. bis 3. 11. die originale "Ostarrichi"-Urkunde als Leihgabe gewinnen. Sie befindet sich im Eigentum des Bayerischen Staatsarchivs.

Foto: Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Wien – Pünktlich zum Nationalfeiertag blickte das Haus der Geschichte Österreich (HdGÖ) in der Neuen Burg am Heldenplatz auf sein erstes Bestandsjahr zurück. Das nach jahrzehntelangem politischem Tauziehen 2018 als Schmalspurvariante der ursprünglichen Pläne eröffnete Museum hatte Grund zur Freude und zur Klage: Nationalbibliothek-Chefin Johanna Rachinger, die das HdGÖ strukturell beherbergt, und Direktorin Monika Sommer freuten sich über 93.000 Besucher, viele davon seien Schüler.

Mit dem Fokus auf Vermittlung habe man sich schnell als "außerschulischer Lernort" etabliert, mit Themenführungen wie "zur Geschichte der Umweltbewegung" könne man flexibel auf aktuelle Ereignisse wie Fridays for Future reagieren. Vier Ausstellungen konnte man realisieren, dazu seien "1283 Buchseiten Publikationen" gekommen.

Angespannte Raum- und Budgetsituation

Die angespannte budgetäre Situation (1,2 Mio. Basissubvention jährlich) konnte nur mit einer Sonderdotierung von 300.000 Euro seitens der Übergangsregierung abgefedert werden. Für 2020 gebe es seitens des Kulturministeriums erst eine mündliche Subventionszusage. Die Laufzeit der Eröffnungsausstellung Aufbruch ins Ungewisse – Österreich seit 1918 wurde bis 2021 verlängert, also als Dauerausstellung etabliert. Vorerst, denn auch die Zukunft des Hauses selbst ist weiter ungewiss: Demnächst dürfte ein von der VP-FP-Regierung angestrengtes Evaluierungspapier vorliegen, bei dem unter anderem die von der ÖVP favorisierte strukturelle Anbindung an das Parlament geprüft werden soll.

Direktorin Sommer, die in die Experten-Evaluierung selbst nicht einbezogen wurde, hofft "jedenfalls auf mehr Platz" – den könne es innerhalb der Neuen Burg geben oder woanders, aber letztlich sei es eine politische Entscheidung.

Als Highlight zum Feiertag konnte man von 26. 10. bis 3. 11. die originale "Ostarrichi"-Urkunde als Leihgabe gewinnen. Sie befindet sich im Eigentum des Bayerischen Staatsarchivs und wird wegen ihrer Lichtempfindlichkeit nur selten öffentlich gezeigt. In Österreich war sie zuletzt 1996 ausgestellt, in Wien überhaupt noch nie zu sehen. (stew, 25.10.2019)