(Café im siebenten Wiener Gemeindebezirk, später Vormittag. Zwei Studenten bei Chai Latte. EINS tippt in seinen Laptop, ZWEI blättert in der "Kronen Zeitung".)

ZWEI: Es ist furchtbar. Jetzt hat vor ein paar Tagen der Klaus Woltron geschrieben, dass er die Bücher von der Jelinek in seinem Kachelofen abgefackelt hat, und schon gibt's die ersten Nachahmer. (Hält EINS die Zeitung hin.) Da, schau: "Wie auch bei Ihnen im Wohnzimmer ernährt sich mein Kachelofen des mit den Schmähungen und Publikumsbeschimpfungen bedruckten Papiers einer Frau Jelinek oder des Herrn Nobelpreisträgers Peter Handke und spendet zumindest körperliche Wärme." Das ist wirklich ein Rückfall in finsterste Zeiten.
EINS (ohne von seinem Laptop aufzublicken): Allerdings. Eine Frechheit. Ich mein', heutzutage müsst' doch wirklich jedes Kind wissen, was das heißt für die Umwelt, einen Kachelofen heizen.
(Vorhang)
(Antonio Fian, 25.10.2019)