Die Wissenschafter identifizierten mit neuen Methoden auch juvenile Formen und Larven der bisher unbekannten Schlangenstern-Spezies.

Foto: Senckenberg/M. Christodoulou

Wilhelmshaven – Wissenschafter haben im Pazifik eine Vielzahl bisher unbekannter Schlangenstern-Arten entdeckt. Mehrere neue Spezies dieser Stachelhäuter-Klasse leben demnach in einem potenziellen Abbaugebiet von Manganknollen, berichtet ein deutsch-australisches Forscherteam im Fachmagazin "Current Biology". Beteiligt war auch das Deutsche Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung (DZMB) Senckenberg am Meer.

Die Forscher warnten vor einem Verlust der bisher unbekannten Biodiversität durch den Tiefsee-Bergbau. Es könnten Hunderte Jahre vergehen, bis sich das Ökosystem davon erholt habe.

Abbaugebiet wertvoller Bodenschätze

Die Wissenschafter hatten ein Teilgebiet der etwa 7.000 Kilometer langen Zone zwischen Hawaii und Mexiko untersucht. Das Areal ist reich an Manganknollen und wertvollen Rohstoffen wie Nickel, Cobalt und Mangan. Mehrere Staaten, darunter auch Deutschland, haben bereits Lizenzen zum kommerziellen Abbau der unterseeischen Bodenschätze erworben.

Die Artenvielfalt in dieser Zone sei aber noch längst nicht vollständig erforscht, sagte die DZMB-Biologin Magdalini Christodoulou bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven am Freitag. Sinnvolle Schutzkonzepte könnten erst mit einem grundlegenden Wissen entwickelt werden. Einige der fünfarmigen, mehrere Zentimeter großen Tiere gehörten zu Arten, die sich seit mehr als 70 Millionen Jahren in der Tiefsee entwickelt haben. (red, APA, 25.10.2019)