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Im Regen.

Foto: REUTERS/David Klein

Southampton – Der strömende Regen in Southampton war sinnbildlich. Wie ein begossener Pudel stand Teammanager Ralph Hasenhüttl an der Seitenlinie und musste die historische Demütigung seiner Mannschaft mit ansehen. Mit 0:9 (0:5) ging sein FC Southampton gegen Leicester City unter. Nie zuvor hat ein Team in der Premier League höher verloren, einzig Ipswich Town wurde 1995 ebenfalls mit 9:0 von Manchester United überrollt.

Der Österreicher Hasenhüttl suchte danach gar nicht erst nach Ausflüchten. "Ich übernehme die volle Verantwortung für das, was heute passiert ist", sagte der 52-Jährige sichtlich niedergeschlagen: "Wir müssen zusehen, dass wir jetzt sofort die Köpfe wieder hochkriegen. Wir sind alle niedergeschlagen."

Schon nach 20 Minuten war das Spiel entschieden. Nach dem frühen 1:0 durch Leicesters Ben Chilwell (10.) und dem Platzverweis gegen Southamptons Ryan Bertrand zwei Minuten später sorgten Youri Tielemans (17.) und Ayoze Perez (19.) für klare Verhältnisse. Danach fiel Southampton in Unterzahl komplett auseinander.

Kapitän Höjbjerg: "Es war peinlich"

Kapitän Pierre-Emile Höjbjerg stellte sich stellvertretend für seine Mitspieler vor die Kameras. "Wir dürfen nie wieder zulassen, dass so etwas passiert", sagte er und wandte sich an die Fans. "Ich will gar nicht reden. Ich kann mich nur entschuldigen. Es war peinlich, und es ist schwierig für das ganze Team, aber wir können uns nur selbst etwas vorwerfen."

Nach einer vielversprechenden Anfangsphase unter Hasenhüttl und dem geglückten Klassenerhalt in der Vorsaison ist von einer Weiterentwicklung in dieser Spielzeit herzlich wenig zu sehen. In zehn Spielen gelangen nur zwei Siege, in der Tabelle rangiert Southampton auf den Abstiegsplätzen. Der Druck auf den 52-Jährigen dürfte nach dem Totalausfall gegen Leicester weiter zunehmen.

Dank an die Fans

"Wir müssen wissen: Wenn wir so spielen, haben wir keine Chance, in der Liga zu bleiben, das ist sicher. Jeder weiß das. Es liegt an uns, einen Weg zu finden, es besser zu machen", sagte der Coach. Einen Dank sprach Hasenhüttl an die Fans aus, die bis zum Ende geblieben waren: "Für niemanden, der es mit den Farben von Southampton hält, war es einfach, dieses Spiel anzusehen. Ein großer Dank an die Fans, sie waren fantastisch."

Und Leicester? Der Überraschungsmeister von 2016 ist auf dem besten Weg, erneut die großen Teams der Liga zu ärgern. Durch den Dreier in Southampton festigten die Foxes ihren Tabellenplatz unter den besten drei Mannschaften der Premier League. Unter dem früheren Liverpooler Coach Brendan Rodgers werden Erinnerungen an das Märchen mit Claudio Ranieri wach.

"Es war eine brillante Leistung", lobte Rodgers sein Team: "Neun Tore in einem Premier-League-Spiel zu erzielen, ist unglaublich." (sid, 26.10.2019)