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Der Feuerwehr zufolge sind mindestens sechs Häuser abgebrannt.

Foto: EPA/PETER DASILVA

Sonoma – Heißes, trockenes Wetter und starke Winde: Mit dieser Wetterprognose hält die Feuergefahr in Kalifornien am Wochenende an. Tausende Feuerwehrleute waren am Freitag (Ortszeit) im Einsatz, um Brände in der nördlichen Weinbauregion von Sonoma und im südkalifornischen Santa Clarita weiter einzudämmen. Für einige Anrainer, die am Donnerstag vor den Flammen geflüchtet waren, gab es Hoffnungsschimmer.

Die Feuerwehr kündigte am Freitagabend (Ortszeit) an, dass Evakuierungsbefehle in einigen Regionen aufgehoben werden und die Menschen in ihre Häuser zurückkehren können. Berichte über Todesopfer und Verletzte hat es bisher nicht gegeben, doch der Schaden in den Brandgebieten ist groß. In Sonoma County, rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco, haben sich die Flammen auf eine Fläche von mehr als 95 Quadratkilometern ausgebreitet. Dort wurden 49 Gebäude, darunter viele Wohnhäuser, zerstört. Mehr als 1.300 Helfer waren in dem Brandgebiet, größer als die Fläche von Manhattan, im Einsatz.

Mindestens sechs Häuser abgebrannt

Das "Tick"-Feuer, benannt nach seinem Auftreten in einer Region rund 50 Kilometer nördlich von Los Angeles, hat eine Fläche von knapp 18 Quadratkilometern verbrannt. Nach Angaben der Feuerwehr brannten mindestens sechs Häuser ab.

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat für die betroffenen Regionen den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise können Gelder und Helfer schnell bereitgestellt werden. Newsom schaute sich am Freitag ausgebrannte Gebiete an und sprach in der Weinregion von Sonoma mit Betroffenen. Wir leben in einer "neuen Welt" mit Dürren, Klimawandel und extremen Wetterkatastrophen, sagte der Demokrat.

Newsom übte scharfe Kritik an dem Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E). Jahrelange Misswirtschaft und Profitgier hätten zu einem maroden, anfälligen Stromnetz geführt. PG&E habe es versäumt, seine Anlagen zu modernisieren und sicherer zu machen, etwa durch Investitionen in unterirdische Kabel. Er wolle das Unternehmen zur Verantwortung ziehen.

Starker Wind birgt Gefahr

Bei starken Winden droht die Gefahr, dass Strommasten umstürzen oder Äste Leitungen abreißen und somit Feuer auslösen. Der Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen in den Tod riss, soll durch defekte Stromleitungen verursacht worden sein.

Um die Gefahr weiterer Brände durch beschädigte Leitungen zu bannen, schalteten Energieversorger in dieser Woche in einigen Regionen den Strom ab. Zeitweise waren rund 178.000 Haushalte betroffen. An diesem Wochenende könnten die massiven Blackouts in Nordkalifornien bis zu 850.000 Kunden in 36 Bezirken treffen, warnte PG&E am Freitag. Heftige Windstürme könnten den Norden des Westküstenstaates ab Samstagabend heimsuchen. (APA, 26.10.2019)