Der größte Fisch der Welt hat ein imposantes Maul: Ein ausgewachsener Walhai könnte einen Kleinwagen darin unterbringen. Die in mehr als 300 Reihen stehenden rund 3600 kleinen Zähnchen sind aber nicht darauf ausgelegt, große Happen zu zerlegen. Walhaie ernähren sich hauptsächlich von Plankton und anderen Kleinstlebewesen, die sie mit ihren gewaltigen Mäulern aus dem Wasser filtrieren.

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Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte lebende Fisch des Planeten.
Foto: Reuters/DAVID LOH

Gut geschützt und stets versorgt

Japanische Forscher haben nun im Maul eines solchen Riesen eine überraschende Entdeckung gemacht: Sie fanden darin eine bislang unbekannte Flohkrebs-Spezies. Die kleinen Tierchen waren aber offenbar nicht Teil der Beute des Hais, sondern lebten in dessen Maul, sagte Ko Tomikawa von der Universität Hiroshima. "Das Hai-Maul ist wahrscheinlich ein guter Lebensraum für sie, weil es Schutz vor Räubern bietet und regelmäßig mit frischem Meereswasser und Nahrung geflutet wird."

Podocerus jinbe unter dem Elektronenmikroskop.
Foto: APA/AFP/Hiroshima University/Ko Tomikawa

Podocerus jinbe, so der Name der neu entdeckten Art, ist bräunlich, etwa fünf Millimeter groß und habe lange, haarige Beine. Damit sammeln die Tierchen vermutlich Nahrung ein, so Tomikawa. Sie zählen zu den Gammaridea. Diese Unterordnung der Flohkrebse ist weltweit – vor allem in den Meeren – verbreitet. (dare, 28.10.2019)