Wer ebenfalls bereits die Adoleszenz gegen die Krisenjahre getauscht hat, wird sich vielleicht auch schon gewundert haben, wo sie hin sind, die schönen Limousinen abseits der Luxusklasse. Die Minivans haben ihnen den Garaus gemacht, die SUVs haben noch nachgetreten und die viertürigen Coupés draufgespuckt. Und dann kommt, eh schon typisch, wie aus dem Nichts, Mazda daher, um Unmögliches erst recht zu machen.

Keine Linie zu viel, kein Liter zu viel. Der Mazda3 Sedan überzeugte im Test mit seinem Design und dem geringen Verbrauch.
Foto: Guido Gluschitsch

Gelungen ist den Japanern das mit dem Mazda3 Sedan gleich auf mehrere Arten. Er ist eine wunderschöne, kompakte Limousine. Hauptverantwortlich für die Ästhetik ist das markentypische Design, das statt auf Linien auf Flächen setzt, die mit Licht und Schatten spielen wie ein Kätzchen mit einer Wollkugel.

Diese Heckform ist bei uns schon aus der Mode – dachten wir zumindest, bis Mazda dieses Auto brachte.
Foto: Guido Gluschitsch

Unseren Spieltrieb weckte der Testwagen, der 116 PS starke, handgerührte Diesel übrigens, was zu einem Testschnitt von 3,9 Litern auf 100 Kilometer führte. Jetzt ist Mazda eh schon dafür bekannt, dass ihre Praxisverbräuche ganz nah an den Normverbräuchen sind, aber in dem Fall waren wir 0,3 Liter darunter, tagelang sogar 0,5 Liter. Dann aber wechselte der Sedan redaktionsintern und kam mit einem Schnitt von 4,2 Litern zurück – was dem tatsächlichen Normverbrauch entspricht. Bis zum Testende purzelte der Verbrauch aber wieder unter die Vier-Liter-Marke. Die Kollegin dürfte also noch genüsslicher als unsereins der guten Fahrdynamik gehuldigt haben. Recht hat sie.

Der Innenraum lässt auch nicht auf einen Listenpreis von deutlich unter 29.000 Euro schließen.
Foto: Guido Gluschitsch

Gehuldigt werden darf auch dem Preis. Ab 26.390 Euro startet der Diesel-Sedan. Und die Schickimicki-Journalisten-Testausführung? 28.630 Euro. Bussi drauf. (Guido Gluschitsch, 1.11.2019)