Das Thalheim Pils wird mit dem Thalheimer Heilwasser gebraut.

Foto: Conrad Seidl

Thalheimer Mineralwasser war in den 1960er-Jahren eine durchaus gut eingeführte Marke – aber nachdem die Abfüllung eingestellt worden war, haben nur mehr die Anrainer dieses Heilwasser gekannt.

Und Dietrich Mateschitz, der das renovierungsbedürftige Schloss Sauerbrunn mitsamt Heilquelle in der Murtaler Gemeinde Pöls gekauft und das gesunde Wasser wieder breiter zugänglich gemacht hat. Und weil Mateschitz keine halben Sachen macht, hat er neben der Wasserabfüllung auch eine Limonadenproduktion und eine hochmoderne Brauerei eingerichtet.

Dort braut Koloman Stohmeier mit dem ungewöhnlichen Wasser – mit 70 Härtegraden ist dieses als "Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Chlorid-Säuerling" analysierte Heilwasser nach konventionellem Brauerwissen eigentlich gar nicht zum Brauen geeignet, erst recht nicht für das Brauen von Pilsbier, das ja seine feinherben Eigenschaften ursprünglich dem weichen Wasser in Pilsen verdankte.

Aber natürlich sollte es ein Pils werden – und Strohmeier schafft es, ein goldgelbes, nach grünem Hopfen duftendes und erfrischend herb schmeckendes Beispiel für diesen Stil zu brauen. (Conrad Seidl, RONDO, 17.12.2019)