Langsam wird es Zeit. Zeit für den Herbst. Denn auch wenn es ein Traum ist, kurz/kurz (also mit kurzen Hosen und kurzen – oder gar keinen Ärmeln) auf 1700 Meter hinauf zu joggen und dann in der Sonne bei absoluter Windstille zu chillen, ist das auf Dauer nicht normal. Nicht Ende Oktober.

Aber das Wetter ist eben wie es ist – und es gilt, das beste daraus zu machen. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass es auf Österreichs halbwegs leicht erreichbaren Ausflugshügeln und -bergen in den letzten Wochen zuging, wie auf der Mariahilfer Straße am Weihnachtseinkaufssamstag – freilich ohne die dort übliche Verbissenheit und den Stress in den Gesichtern.

Foto: Thomas Rottenberg

Dass der Hochlantsch, ein netter 1720er im Bergland von Graz mit Hammerpanoramablicken, da anders bevölkert sein würde, als irgendein anderer Wandergipfel, war nicht anzunehmen. Aber da der An- und Abstieg über die so genannte "Lahü-Runde" wirklich "cosy" ist, beschlossen wir, den Berg zu "betrailen". Schließlich ist Wald- und Berglaufen ja nix anderes als beschleunigtes Wandern.

Statt Bilder gibt es diesmal ein kleines Video – mit dem gleichen Quick-&-Dirty-Zugang wie die Fotos, die Sie hier sonst finden. Einfach aus dem Laufen raus. Ohne Inszenierung, Putzen oder Schönschneiden. Das ist in solchen Momenten auch nicht notwendig.

DER STANDARD

Der Trick beim Laufen im Hügeligen? Genießen. Also es gemütlich anzugehen. Zum einen, um die Landschaft, das Licht und die Luft zu spüren und mit allen Sinnen erleben und ins Tal und den Alltag mitnehmen zu können. Zum Anderen, um sich nicht abzuschießen: Laufökonomie lernt man nirgendwo besser als am Berg.

Wer weiß, wann es schlauer ist, ein paar Minuten zu gehen, ist schneller, zügiger und vor allem zufriedener unterwegs, als Leute, die rennen bis es sie zerreißt: Die Geschichte von Hase und Igel ist kaum wo wahrer als beim Traillaufen. (Tom Rottenberg, 30.10.2019)


Mehr Bilder vom Lauf von der Teichalm auf den Hochlantsch gibt es auf Tom Rottenbergs Facebookseite.

Foto: Thomas Rottenberg