Das Triiiple ist nicht nur das Vorzeigeprojekt des dritten Wiener Gemeindebezirks, es beeindruckt auch schon während der Bauphase.

Foto: Daniel Hayden

Es sind drei massive Bauten, die dem Besucher nach dem Zugang Schnirchgasse 12 auf dem Thomas-Klestil-Platz in Wien-Erdberg entgegenspringen. Überall wuseln Arbeiter mit weißen oder gelben Helmen herum. Es ist laut, staubig und nebelig.

Das Triiiple im dritten Wiener Gemeindebezirk besteht, wie der Name schon sagt, aus drei Wohntürmen, die im Sommer oder Herbst 2021 fertiggestellt werden sollen. Eine Baustellentour gab Einblicke in den Fortschritt des Projekts.

Donaukanal heizt und kühlt

Die ersten beiden Türme beherbergen über 500 Wohnungen, von denen laut Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Are Development, bereits zwei Drittel verkauft sind. Der dritte Turm ist für ein Wohnheim für Studenten und sogenannte Young Professionals vorgesehen, dort wird es ingesamt 670 Micro-Apartments geben.

Ein Vorzeigeprojekt soll das Triiiple aus mehreren Gründen sein. Zum einen werden die drei Häuser mithilfe des Donaukanals geheizt und gekühlt. Bei dieser Methode sei nicht nur der Energieverbrauch niedriger als bei herkömmlicher Wärme- und Kälteerzeugung, sie soll auch eine nachhaltige Alternative sein.

Mehr Fahrräder als Autos

Stolz sind die Verantwortlichen Firmen auch darauf, dass es insgesamt mehr Fahrradstellplätze als Parkplätze für Autos geben wird. Triiiple soll an das Fahrradnetz des dritten Bezirks angeschlossen werden.

Zudem wurde bereits die B227, die zwischen dem Projekt und dem Donaukanal liegt, überplattet. In Zukunft soll darauf eine Grünfläche entstehen, unter anderem bepflanzt mit Bäumen aus dem Kunstprojekt For Forest, das mit 299 Gewächsen im Wörthersee-Fußballstadion stattgefunden hat. Dank dieser Überplattung wird ein direkter Zugang zum Donaukanal möglich.

Schöne Aussicht, aber laut

Die Brückenkonstruktion über die Bundesstraße dient aber nicht nur der Platzbeschaffung, sie soll auch zur Lärmbewältigung beitragen. Im direkten Test im siebten Stock des Rohbaus stellt sich diese Lösung allerdings als noch nicht vielversprechend heraus. Zwar ist die Aussicht auch an diesem trüben Vormittag schön, der Lärm der unten vorbeirauschenden Karossen ist aber schwer auszublenden. Zwar soll das Problem bei der Fertigstellung durch die richtige Wahl der Fenster ausgeglichen werden, es bleibt aber weiter abzuwarten, ob nicht die ebenfalls sehr nahe Südosttangente die Bewohner zur Weißglut treiben wird.

Die Verantwortlichen zeigten sich optimistisch, dass das Triiiple pünktlich fertig wird. Alle zehn Tage wachsen die Türme um ein Stockwerk, sie haben noch nicht die Endhöhe von über 100 Metern erreicht. Sie werden also noch massiver, die drei Bauten hinter dem Thomas-Klestil-Platz. (Thorben Pollerhof, 29.10.2019)