Vom rechten Weg abgekommen: der Maulwurf ist wieder an der Oberfläche.
Foto: NASA/JPL-Caltech

Köln – Keine zwei Wochen ist es her, dass das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verkünden konnte: Der Marsmaulwurf (eigentlich: Heat-Flow-and-Physical-Properties-Package-Instrument, kurz HP3) gräbt wieder. Nachdem er zuvor ein halbes Jahr lang festgesteckt hatte, setzte er sich endlich wieder in Bewegung.

Doch nun kommt die Ernüchterung: Er hat sich in die falsche Richtung bewegt – nach oben. Die vom DLR entwickelte Sonde, die sich mit Hammerschlägen in den Marsboden vorarbeiten soll, ragt nun wieder aus dem Bohrloch heraus, wie NASA-Bildern zu sehen ist. Die Projektverantwortlichen vermuten, dass er mit jedem Hammerschlag durch die auf ihn einwirkende Gegenkraft nach oben hüpft, während loses Material ins Loch rieselt und es wieder verkleinert.

Noch wird nicht klein beigegeben

Die Forscher halten aber trotz der Schwierigkeiten an ihrem Ziel fest, mit der Sonde auf eine Tiefe von drei bis fünf Metern zu kommen. "Die Angelegenheit ist nicht "gegessen", auch wenn es uns der Maulwurf wirklich nicht einfach macht!", schrieb der wissenschaftliche Leiter Projekts beim DLR, Tilman Spohn, in einem Blog.

HP3 war im November 2018 mit der NASA-Mission InSight auf dem Mars gelandet. Er soll sich ein paar Meter tief eingraben und die Wärmeströme in der Marskruste messen. Das soll Aufschluss darüber geben, wie sich das Innere des Planeten entwickelt hat und ob er noch immer über einen flüssigen Kern verfügt. (red, APA, 29. 10. 2019)