Ja, sicher, man muss die großen Dinge des Lebens ernst nehmen, erst recht die ernsten. Bestattungen zum Beispiel. Das klingt vielleicht ein wenig profan, aber zu Allerheiligen und Allerseelen muss man wohl auch darüber reden, dass es selbst auf dem letzten Weg Qualitätsunterschiede gibt.

"Die Wahl des richtigen Bestattungsunternehmens ist Vertrauenssache", wissen Bestatter – und haben flugs den Verein Qualitätsbestatter Österreichs gegründet. Die bei der Bestattung Wien angesiedelte Organisation hat sechs Mitglieder (vier kommunale, zwei private einschlägige Unternehmen) und will "Orientierungshilfe" bieten.

Der Zentralfriedhof in Wien.
Foto: APA/ANNIEV KOSTA

Was läge da näher als ein Gütesiegel? Eben. Das erste ist schon verliehen, an die Bestattung der Stadt Salzburg.

Und es ist gar nicht leicht, so ein Qualitätsbestatter zu werden. Man muss, selbstredend, eine Prüfung bestehen. Selbige führt einer von drei in Österreich vorhandenen Gerichtssachverständigen für Leichenbestattung durch – und der drückt kein Auge zu. Circa sechs Stunden dauere so eine Vor-Ort-Prüfung, lässt der Verein wissen, von den Fahrzeugen bis hin zu den Räumlichkeiten (des Unternehmens) komme alles unter die Lupe. Und ja, der Gütebesiegelte müsse schon ein "Vollbestatter" sein (Vollbestatter! Welch ein Wort!), "nur Naturbestattungen anzubieten" reiche zum Beispiel nicht.

Halbe Sachen auf dem Weg in die Ewigkeit? Never ever. (Renate Graber, 29.10.2019)