Heinz-Christian Strache hat einen Film über Heinz-Christian Strache in Auftrag gegeben.

Foto: AFP/Klamar

Die langwierige Trennung zwischen der FPÖ und Heinz-Christian Strache fordert ein weiteres Opfer: nämlich einen Film über den langjährigen Parteichef. Er wird von der FPÖ nicht mehr finanziert werden, hieß es am Dienstag im ORF-"Report". In Auftrag gegeben hatte das Projekt Strache selbst, verantwortlich zeichnete der Schauspieler und Regisseur Gabriel Barylli.

Er sprach im "Report" von einem "liebevollen Ansatz", den er bei dem Film verfolge; mittlerweile sei er mit Strache "freundschaftlich" verbunden. Es habe bereits 30 Drehtage gegeben, auch nach dem Auftauchen des Ibiza-Videos samt Straches Rücktritt wurde weiter aufgenommen. Die Kosten trug die Partei, nun hat sie kein Interesse an einer Fertigstellung. Das Projekt soll über 100.000 Euro gekostet haben.

Ob der Film anders weiterfinanziert werden kann, blieb vorerst unklar. Die Kosten sind ein weiterer Beweis dafür, welche Summen die FPÖ für ihren damaligen Chef ausgab. Wie DER STANDARD im September aufgedeckt hat, gibt es bei den Freiheitlichen heftige Debatten über Spesenkonten, die Strache und seiner Frau zur Verfügung gestellt worden waren. Dazu laufen mittlerweile strafrechtliche Ermittlungen, es gilt die Unschuldsvermutung.

Mediator soll schlichten

Um den Konflikt zwischen Partei und Strache zu lösen, hat Letzterer inzwischen den ehemaligen FPÖ-Politiker Harald Fischl engagiert. Der einstige Vertraute von Jörg Haider soll als Mediator tätig sein, berichtet der "Kurier". Unter anderem geht es um Straches stillgelegte Facebook-Seite, die dieser weiterbenutzen will – womöglich für ein eigenes politisches Projekt. (red, 30.10.2019)