Die Weltkarte. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2019. Dies sind die Abenteuer von Google Maps.

So in etwa könnte die Einleitung lauten, wenn man wieder mal das bekannte Online-Karten-Tool durchforstet. In gewisser Weise eckt man nämlich damit an der berühmten TV-Serie Raumschiff Enterprise an, von der das abgewandelte Intro stammt. Denn hin und wieder entdecken Nutzer ein paar merkwürdige – um nicht zu sagen außerirdische – Objekte auf den Satellitenbildern von Google Maps oder Street View. Etwa ein Flugzeug in einem See oder geistähnliche Gestalten. Pünktlich zu Halloween hat Google nun im hauseigenen Blog den Hintergrund zu jeweils fünf auffälligen Erscheinungen erklärt.

Los geht’s mit dem vermeintlichen "Portal zu einer anderen Dimension". Zu sehen ist es in New York auf der Manhattan Bridge. Das Bild ist körnig, das Setting in lila Tönen wirkt düster. Autos kommen einem entgegen. Die Erklärung dahinter ist simpel: Laut Google waren einfach die Lichtverhältnisse schlecht.

Im Lake Harriet in Minnesota (USA) liegt scheinbar ein Flugzeug begraben. Man erkennt den Umriss klar und deutlich. Google erklärt dies damit, dass sich jedes Maps-Satellitenbild aus mehreren Schnappschüssen zusammensetzt. Ein schnell bewegendes Fortbewegungsmittel wie ein Flugzeug kann sich da schon einmal in eines der Fotos schummeln. Und blasse Überbleibsel schaffen es dann mitunter auf Google Maps.

Kommen wir zu den Geisterscheinungen. Auf der Avenue Prefeito Osmar Cunha in Florianopolis (Brasilien) kann man so eine vermeintliche beobachten. Das gesamte Bild ist beinahe schwarz, nur eine rätselhafte Gestalt ist in Umrissen zu erkennen. Dieses Malheur geht auf die eigene Kappe, so Google. Bei den Aufnahmen war noch der Kameradeckel drauf. Kleine Löcher in diesem machten dieses gruslige Foto möglich.

Ein weiterer unheimlicher Gast erscheint im Kunstmuseum in Singapur. Unheimlich deshalb, weil nur eine abgeschnittene Körperhälfte zu sehen ist, ein Arm und ein blasses Bein. Google erklärt das damit, dass die Street-View-Kameras Schwierigkeiten haben, sich bewegende Objekte festzuhalten – denn die Kamera-Autos bewegen sich ja ebenfalls. Der Fall ähnelt also jenem vom Flugzeug. Jedes Streetview-Foto besteht aus mehreren Schnappschüssen, die ein Computer später zu einem verarbeitet. Wenn sich jemand im Zeitpunkt der Aufnahmen bewegt, kann vorkommen, dass es nur Teile des Objekts aufs endgültige Foto schaffen – in dem Fall Arm und Bein.

Zu guter Letzt noch ein Schwenk auf die dunkle Seite der Macht. In Rotorua (Neuseeland) taucht Darth Vader aus Star Wars auf der Union Street auf, zumindest sein berühmter schwarzer Helm ist deutlich sichtbar. Hierbei hat sich jemand – leicht erkennbar – einen Scherz erlaubt und gut getimt genau in dem Moment den Mist rausgetragen, als das Street-View-Auto vorbeifuhr.

Es ist nicht die einzige Google Maps beziehungsweise Google-Street-View-Aufnahme, die für Schmunzeln sorgt. Auch in Österreich sind bereits einige davon zu entdecken und bewundern. (ag, 31.10.2019)