Die neuen Airpod Pro von Apple.

Foto: Apple

Die Kombination aus einer hohen Smartphone-Verbreitung und wachsenden Streaming-Angeboten hat einen Kopfhörer-Boom ausgelöst. Waren Kopfhörer früher reine Gebrauchsgegenstände, sind sie inzwischen Teil der Popkultur. Endlich ist das nervige Kabel zum Smartphone Geschichte und somit auch der Kabelsalat. Die aktuellen Stars dieser Erfolgsstory sind die sogenannten True-Wireless-Kopfhörer: Sie gehen noch einen Schritt weiter, weil auch die Verbindung zwischen rechtem und linkem Ohrstöpsel fehlt.

Das Problem: Akku

Die derzeit bekanntesten Kopfhörer sind die AirPods von Apple. Die drahtlosen Geräte entwickelten sich schnell zum Mega-Erfolg, weil bei ihnen Tragekomfort und Klang stimmen. Mittlerweile bieten alle bekannten Audiohersteller ähnliche Modelle an. Aber die Geräte sind nicht für die Ewigkeit geschaffen. Der Grund dafür ist der Akku.

Jeder Ladevorgang reduziert die Leistung

Jeder Ladevorgang reduziert. die maximale Leistung der Batterie. Bei Lithium-Ionen-Akkus gibt es eine grobe Faustregel, die von rund 1000 Ladezyklen ausgeht, bevor die Batterie getauscht werden sollte. Nach dieser Anzahl liegt die maximale Leistung meist nur noch bei rund 80 Prozent. Nach zwei Jahren intensiver Nutzung halten manche Airpods nicht mal mehr eine Stunde durch.

Der Akkutausch kostet bei Apple 55 Euro pro Kopfhörer. Wird der Akku im Case getauscht, fallen weitere 55 Euro an. Wer 39 Euro für Apple-Care ausgibt, zahlt für den Tausch hingegen nichts.

3,5 Stunden

Apple hat am Dienstag die neuen Aipods Pro vorgestellt. Diese kommen in einer Hülle, die den Drahtlos-Ladestandard Qi unterstützt oder mit einem Lightning-Kabel geladen werden kann. Mit dieser soll insgesamt eine Laufzeit von 24 Stunden erreichbar sein. Mit aktivierter Geräuschunterdrückung soll mit einer vollen Ladung eine Wiedergabezeit von 4,5 Stunden erreicht werden können. Ohne dem Lärmfilter verlängert sich diese um eine halbe Stunde. Im Telefoniebetrieb sind laut Apple bis zu 3,5 Stunden erreichbar. Der Preis liegt bei 279 Euro.

Kunden zahlen mehr

In den vergangenen Jahren wurden Kopfhörer teurer. Dass insbesondere hochwertige Modelle gefragt sind, zeigt die Entwicklung des Durchschnittspreises aller verkauften Kopfhörer. 2009, also vor zehn Jahren, gaben Verbraucher im Schnitt nicht mehr als 19 Euro für einen Kopfhörer aus. Jetzt sind es über 50 Euro.

Dass Käufer inzwischen deutlich tiefer in die Tasche greifen, liegt zum einen daran, dass Kopfhörer deutlich modischer geworden und in zahllosen Design- und Farbvarianten zu haben sind. Zum anderen hänge der steigende Durchschnittspreis etwa mit dem immer breiteren Funktionsumfang zusammen: Inzwischen wollen viele Käufer nicht mehr auf die Unterdrückung störender Umgebungsgeräusche, Bluetooth-Funk oder völlige Kabelfreiheit (True Wireless) verzichten. (sum, 1.11. 2019)