Es war ein gutes Gespräch, ein guter Austausch, die beiden Parteien liegen inhaltlich noch ziemlich weit auseinander, aber man könne nichts Unüberwindliches ausmachen, sonst wäre ja einer der Partner "durch die Hintertüre hinausgegangen", statt sich den Journalisten zu stellen. Man wolle die Rahmenbedingungen für Österreich für die kommenden Jahre festlegen, darüber sei man sich einig. Ja, und die respektvolle Art, mit der man miteinander umgehe, die sei ja ziemlich einmalig. Jedenfalls laufe alles nach Plan, was man allerdings nicht "in die eine oder andere Richtung" interpretieren solle. Bald treffe man einander wieder.

Sebastian Kurz und Werner Kogler loten aus.
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Mit diesen "Auskünften" über die Sondierungsgespräche wird die Öffentlichkeit nun schon seit einiger Zeit ruhiggestellt. Ist ja in Ordnung so weit. Wenn eine rechtskonservative und eine linksliberale Partei miteinander regieren wollen, dann muss man schon einige Zeit ausloten, ob das gutgehen könnte.

Es steht ja für beide Partner einiges auf dem Spiel. Für Sebastian Kurz, ob er einen Wahlerfolg auch in eine langfristig tragfähige Politik umsetzen kann, nachdem ihm schon drei Regierungen (Koalition mit der SPÖ, mit der FPÖ und die erste Beamtenregierung) eingegangen sind. Und für Werner Kogler, ob die neuen Grünen eine solche Regierungspartnerschaft überleben können. Denn bei einer "ordentlichen Mitte-rechts-Politik" werden sie wohl nicht mitmachen können. (Hans Rauscher, 30.10.2019)