Unternehmer Prigoschin – auch als "Putins Koch" bekannt – hat bereits in der Vergangenheit Fehlverhalten bestritten.

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Facebook hat drei Netzwerke von russischen Konten gesperrt, die sich in die Innenpolitik von acht afrikanischen Staaten eingemischt haben sollen. Die Netzwerke stünden alle in Verbindung mit dem russischen Geschäftsmann und Vertrauten von Russlands-Präsident Wladimir Putin, Jewgeni Prigoschin, teilte der Internetkonzern am Mittwoch mit.

Im Visier waren demnach Menschen in Madagaskar, in der Zentralafrikanischen Republik, in Mosambik, in der Demokratischen Republik Kongo, in der Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire), in Kamerun, im Sudan und in Libyen. Die Netzwerke benutzten nach Facebook-Angaben fast 200 gefälschte Konten, um mehr als eine Million Follower in den acht afrikanischen Ländern zu erreichen.

Putins Koch

Unternehmer Prigoschin – auch als "Putins Koch" bekannt – hat bereits in der Vergangenheit Fehlverhalten bestritten. Seine Anwälte reagierten zunächst ebenso wenig wie das russische Präsidialamt auf Anfragen für eine Stellungnahme. Prigoschin wurde von US-Sonderermittler Robert Mueller als Hauptperson hinter einer angeblichen russischen "Trollfarm" angeklagt, der vorgeworfen wurde, mit verdeckten Kampagnen in den sozialen Medien Wahlen in den USA zu beeinflussen.

In einigen afrikanischen Ländern arbeiteten die russischen Netzwerke mit dortigen Bürgern zusammen, um ihre Herkunft besser zu verschleiern und die Internetnutzer besser ansprechen zu können, sagte Nathaniel Gleicher, Leiter der Cybersicherheitspolitik bei Facebook. (APA/Reuters, 30.10.2019)