Forscher rufen dazu auf, den Stuhlgang abzufotografieren und zu teilen, um eine Datenbank zu befüllen.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Künstliche Intelligenz soll künftig Fäkalien analysieren und entziffern können. Dafür braucht es aber vorerst ungefähr 100.000 Bilder von Stuhlgängen, um die erste "Fäkalienfoto-Datenbank" zu erstellen. Das ist das Ziel von US-Forschern des Gesundheitsunternehmens Seed Health, welches aus diesem Grund aufruft: "We dare you to give a shit" – zu Deutsch "Gebt eure Scheiße her" – für die Wissenschaft. Mit den Daten wollen die Forscher eine Künstliche Intelligenz (KI) trainieren, die in Zukunft – so der Plan – als weiteres diagnostisches Tool für Ärzte zur Verfügung stehen soll. Das berichtet "The Verge".

Kategorisierung

Wie ein Gründer des Unternehmens sagt, handle es sich bei Fäkalien unter anderem auch um Datensätze, die die Gesundheit des Darms darstellen. Ärzte sollen demnach jedes Bild der Stuhlghänge analysieren und in verschiedene Kategorien einteilen. Durch diese Information werde dann die KI trainiert, die lernen soll, diese Zuordnungen eigenständig durchzuführen.

Aktuell gibt es noch keine Datenbank echter Fäkalien. Zunächst hatten die Forscher Knetmasse verwendet, um Ausscheidungen darzustellen. Auch sammelte man Bilder von menschlichem Kot aus dem Netz.

Open-Source

Die Wissenschafter planen, die Datenbank letztendlich als quelloffenes Tool für wissenschaftliche Forschung zu Verfügung zu stellen. Auch sollen Personen mit chronischen Darmkrankheiten die Beziehung ihres Lebensstils und ihrer Symptome besser verstehen lernen. Wer bei dem Projekt mithelfen will, kann auf der Website seed.com/poop auf dem Smartphone über die Schaltfläche #GIVEaSHIT" ein Foto seines Stuhlgangs teilen. (red, 31.10.2019)