Im Jahr 2017 starben 48.000 Amerikaner an den Folgen ihrer Opioid-Sucht, im Vorjahr waren es vorläufigen Zahlen zufolge rund 32.000.

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Washington – Wegen der wachenden Zahl der Opfer von Opioid-Überdosen ist die Lebenserwartung in den USA erstmals seit den 1990er-Jahren gesunken. Wie die US-Gesundheitsbehörde CDC nun mitteilte, sank die Lebenserwartung der US-Bürger seit 2014 um fast vier Monate. Damit sei zum ersten Mal seit 1993 ein Rückgang zu verzeichnen. Damals hatte sich die durchschnittliche Lebenserwartung wegen Aids reduziert.

Laut CDC beläuft sich die durchschnittliche Lebenserwartung eines im Jahr 2017 geborenen US-Bürgers auf 78,6 Jahre und damit um knapp vier Monate weniger als im Jahr 2014. Bei Männern ist der Rückgang noch deutlicher als bei Frauen. Dies veranschaulicht nach Ansicht von Experten die verheerenden Auswirkungen der Opioid-Krise in den USA. Allein 2017 starben 48.000 Amerikaner an den Folgen ihrer Opioid-Sucht, das sind mehr Menschen, die im Straßenverkehr oder durch Schusswaffengebrauch getötet werden. Im Vorjahr starben vorläufigen Zahlen zufolge rund 32.000 Menschen an Überdosen von Opioiden wie etwa Fentanyl oder OxyContin.

Als weitere Gründe für die gesunkene Lebenserwartung nannte die Behörde Suizide sowie die zunehmende Zahl von tödlich verlaufenden Alzheimer-Erkrankungen. Die USA stehen nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei der Lebenserwartung ihrer Bürger auf Platz 28. Die höchste Lebenserwartung haben demnach die Japaner mit durchschnittlich 84,2 Jahren. (APA, AFP, red, 1.11.2019)