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IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi wurde vergangene Woche bei einem Einsatz einer Spezialeinheit des US-Militärs getötet.

Foto: AP

Damaskus – Die radikalislamische Terrormiliz "Islamischer Staat" hat den Tod ihres ehemaligen Anführers Abu Bakr al-Baghdadi bestätigt. Der IS veröffentlichte am Donnerstag eine entsprechende Audiobotschaft über ihren Medienkanal Al-Furkan. Zugleich ernannte der IS laut der Erklärung Abu Ibrahim al-Hashimi al-Quraishi zu seinem neuem Anführer.

Zuvor hatte das US-Verteidigungsministerium Aufnahmen des Militäreinsatzes gegen Baghdadi in Syrien veröffentlicht. Auf Schwarz-Weiß-Videoaufnahmen ist unter anderem zu sehen, wie sich US-Elitesoldaten zu Fuß dem von einer Mauer umgebenen Anwesen nähern, in dem sich Baghdadi versteckte.

Video vom Einsatz

Zu sehen sind auch Luftangriffe auf eine Gruppe von Kämpfern, die auf die US-Hubschrauber geschossen hatten. Fotos zeigen zudem das Anwesen vor und nach dem Militäreinsatz.

Die US-Streitkräfte hatten das Gebäude zum Ende des Einsatzes mit Bomben dem Erdboden gleichgemacht. Das Anwesen habe danach ausgesehen wie ein "Parkplatz mit großen Schlaglöchern", sagte General Kenneth McKenzie, der Kommandant des US-Zentralkommandos Centcom, am Mittwoch.

Bestätigung des Todes

US-Präsident Donald Trump bestätigte den Tod des IS-Anführers bereits Ende vergangener Woche. Nach Trumps Aussagen haben Experten vor Ort mit DNA-Analysen die Identität Baghdadis bestätigt und zudem Leichenteile vom Einsatzort mitgenommen. US-Spezialeinheiten hätten etwa zwei Stunden am Einsatzort verbracht.

Dank technischer Fortschritte in den vergangenen Jahren könnten die neuesten Geräte für DNA-Schnelltests, die mehrere US-Behörden verwendeten, binnen 90 Minuten eine Identifizierung liefern, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf David H. Kaye, Professor an der Penn State Law School. Es handle sich hierbei um tragbare Apparate etwa in der Größe eines Mikrowellengeräts – klein genug also, um in einem Militärhubschrauber mitgenommen zu werden.

Nummer zwei ebenfalls tot

Bei dem Einsatz wurde die Nummer zwei der Terrormiliz, Abu al-Hassan al-Muhajir, ebenfalls getötet, hatte die Kurdenmiliz YPG am Sonntag mitgeteilt. Der IS-Sprecher galt als eine der wichtigsten Figuren im IS.

Nach dem Anführer der Jihadistenmiliz hatten die USA jahrelang gefahndet, er galt als der meistgesuchte Mann der Welt. Baghdadi hatte im Juli 2014 ein "Kalifat" in Syrien und im Irak ausgerufen, in dem zeitweise mehrere Millionen Menschen unter der Herrschaft der radikalen Islamisten lebten. (APA, 31.10.2019)