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Wikileaks-Gründer Julian Assange.

Foto: AP/Dunham

Das Leben des Wikileaks-Gründers Julian Assange ist laut eines Sonderberichterstatters der Vereinten Nationen in Gefahr. So sei laut dem Rechtswissenschafter Nils Melzer der Gesundheitszustand von Assange enorm schlecht und weise auf langfristige psychologische Folter hin.

Melzer hatte Assange besucht und verlangt, dass Maßnahmen getroffen werden, um dessen Gesundheit zu schützen. Jedoch würde die britische Regierung nur "Verachtung" gegenüber den Rechten des Wikileaks-Gründers zeigen, obwohl es sich um ein gesundheitlich dringendes Anliegen handle.

Ermittlungen notwendig

"Trotz der medizinischen Notwendigkeit meiner Forderung und der Ernsthaftigkeit der Vorwürfe hat das Vereinigte Königreich keine einzige Maßnahme zur Untersuchung, zur Prävention oder zur Wiedergutmachung nach internationalem Recht eingeleitet", so Melzer in dem Bericht. Das Übereinkommen gegen Folter sieht vor, dass UN-Staaten bei Hinweisen einer solchen eigentlich anfangen müssten, zu ermitteln – das geschehe hier aber nicht.

Auslieferung

Kürzlich erschien der Wikileaks-Gründer vor einem Londoner Gericht – und machte einen verwirrten Eindruck. In den USA ist Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Im Falle eines Schuldspruchs in allen 18 Anklagepunkten droht ihm lebenslange Haft. Seit April sitzt Assange in Großbritannien eine fast einjährige Haftstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London aufgehalten, um einer Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus dem Jahr 2010 zu entgehen. (red, APA, 2.11.2019)