MINUSMA-BLauhelme in Gao (Archivbild).

Foto: APA/AFP/SOULEYMANE AG ANARA

Bamako – Bei einem Überfall mutmaßlicher Islamisten auf einen Armee-Stützpunkt im Süden Malis sind am Freitagmorgen mindestens 53 Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen. Nach Angaben der Streitkräfte war die Lage am Samstagabend wieder unter Kontrolle. Die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" bekannte sich zu dem Angriff.

Die malische Regierung verurteilte den Vorfall als "Terrorangriff" und schickte zusätzliche Truppen in die Region Indelimane an der Grenze zum Nachbarland Niger.

Erst am 30. September und am 1. Oktober waren bei zwei islamistischen Angriffen in der Nähe der Grenze von Burkina Faso im Süden Malis nach Angaben des malischen Verteidigungsministeriums 40 Soldaten getötet worden. Mehrere Quellen sprachen allerdings von höheren Opferzahlen.

Franzosen seit 2013 in Mali

Der französische Präsidentenpalast meldete am Samstagabend den Tod eines französischen Soldaten. Der Mann sei mit einem gepanzerten Fahrzeug unterwegs gewesen, als er von einer Sprengfalle getötet worden sei. Frankreich kämpft in Mali und weiteren Ländern der Sahelzone mit der Truppe "Barkhane" gegen islamistische Terroristen. Nachdem islamistische Gruppen im Jahr 2012 die Kontrolle über den Norden von Mali übernommen hatten, griff die ehemalige Kolonialmacht im darauffolgenden Jahr ein und drängte die Islamisten zurück.

In den Staaten der Sahelzone – einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt – sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben dem Islamischen Staat oder Al-Kaida die Treue geschworen. Vor allem in Mali sowie in den angrenzenden Ländern Burkina Faso und Niger kommt es immer wieder zu Angriffen und Anschlägen.

Das österreichische Bundesheer beteiligt sich in Mali an der UNO-Stabilisierungsmission MINUSMA und an einem EU-Einsatz zur Ausbildung malischer Sicherheitskräfte (EUTM), der in diesem Halbjahr vom Österreicher Christian Habersatter geleitet wird.