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Er hätte seine Geheimdienstkontakte für Wahlkampfzwecke nutzen sollen: Trumps außenpolitischer Berater Michael Flynn.

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Washington – Donald Trump und sein Wahlkampfteam haben sich neu veröffentlichten Ermittlungsdokumenten zufolge 2016 um E-Mails der Demokraten im Besitz von Wikileaks bemüht, um seiner Rivalin Hillary Clinton zu schaden. Das berichteten der Sender CNN und die Nachrichtenseite "Buzzfeed" am Samstag unter Berufung auf knapp 300 Seiten Unterlagen von Russland-Sonderermittler Robert Mueller.

Die Medienhäuser hatten erfolgreich auf Herausgabe der Dokumente geklagt. In der ersten Tranche der Dokumente wird Trumps stellvertretender Wahlkampfleiter Rick Gates dahin gehend zitiert, dass Trump, sein Sohn und mehrere Führungsleute auf eine Herausgabe der E-Mails hofften. Der außenpolitische Berater Michael Flynn – der später für kurze Zeit Präsident Trumps erster nationaler Sicherheitsberater wurde – hätte seine Kontakte im Geheimdienstmilieu nutzen sollen, um die E-Mails zu bekommen, wie Gates weiter zitiert wurde. Flynn habe auch die besten Russland-Kontakte gehabt, schrieben die Ermittler in dem Bericht.

Geleakte E-Mails

Die Tausenden E-Mails von einem Server der Demokraten waren von Russland gestohlen worden, wie US-Geheimdienste später bestätigten. Die Wikileaks-Veröffentlichung der E-Mails, die unter anderem die internen Machtkämpfe der Demokraten an den Tag legten, schadete Clinton in den Monaten vor der Präsidentschaftswahl im November 2016.

Mueller hatte etwa zwei Jahre lang untersucht, ob Trumps Team Absprachen mit Vertretern Russlands getroffen hatte. Auch ging es darum, ob Trump später, als er schon US-Präsident war, die Ermittlungen der Justiz dazu behinderte. Ende März schloss Mueller seine Arbeit ab. Sein Abschlussbericht wurde bisher nur in Teilen geschwärzt veröffentlicht. Mueller fand keine ausreichenden Beweise für Geheimabsprachen des Trump-Teams mit Vertretern Russlands. Hintergrund der Ermittlungen war die mutmaßliche Einmischung Moskaus in den US-Wahlkampf 2016.

Trump ausgebuht

Der US-Präsident hatte in letzter Zeit bei der Wahl seiner Freizeitaktivitäten nicht das glücklichste Händchen. Schon zwei Mal wurde er ausgebuht. Am Samstag besuchte Trump mit seinen beiden Söhnen Donald Jr. und Eric die UFC-Kämpfe in New York, als er den Madison Square Garden betrat, waren laute Buhrufe zu hören. Allerdings applaudierten auch viele Fans. Die Atmosphäre war damit bei weitem nicht so feindselig wie am vergangenen Wochenende, als Trump das Baseball-Spiel zwischen den Washington Nationals und den Houston Astros besucht hatte. Dort hatten die Fans gar "Lock him up!" ("Sperrt ihn ein!") skandiert, in Anlehnung an die Sprechchöre, die bei Trump-Veranstaltungen häufig gegen seine Wahlkampf-Gegnerin Hillary Clinton zu hören waren. (APA, 3.11.2019)