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Aus dem Fitnessprogramm, das Alexis von Hoensbroech der AUA vor Monaten verordnete, soll offenbar ein veritables Sparprogramm im Umfang von hundert Millionen Euro werden. Was knapp vor Präsentation der Quartalszahlen durchsickerte, klingt grimmig, vor allem für die Belegschaft. Mehr als fünfhundert Arbeitsplätze wackeln, offenbar sind Kündigungen geplant.

Überraschend kommt das nicht. Aus der "AUA im Steigflug", wie es von Hoensbroech 2018 formulierte, ist wieder eine im Sinkflug geworden. Aus dem Gewinn im Vorjahr wurde ein Verlust. Wegen gestiegener Kosten für Personal und Kerosin – und des ruinösen Wettbewerbs mit Billigairlines in Wien. Der Preisverfall bei Tickets erwischte selbst Obersparmeister und Ryanair-Chef Michael O'Leary am falschen Fuß, auch seine Laudamotion verbrennt Geld.

Das zwingt alle, noch mehr auf die Kosten zu schauen. Die AUA ganz besonders, hat sie doch dringenden Bedarf an Investitionen, um der Konkurrenz zu trotzen: in neue Maschinen, den Umbau alter Flieger und Technologie für eine neue Preisgestaltung. Denn eines ist klar: Der Konsument greift bei Billigtickets gerne zu. Die Low-Cost-Carrier machen aber auch vor, wie Geldverdienen in Zeiten der Geiz-ist-geil-Mentalität geht. Man verlange für das nackte Ticket fast nichts und erfinde allerlei Zusatzgebühren. Diese auch für zusätzlichen Komfort und nützliche Services zu lukrieren, darin liegt für die AUA eine Chance. (Regina Bruckner, 3.11.2019)