"Sitzt du noch, oder spreadest du schon?", fragen die Wiener Linien.

Foto: Screenshot Wiener Linien

Der Begriff dürfte vielen noch unbekannt sein, was er beschreibt, kennen allerdings die meisten: Als Manspreading wird bezeichnet, wenn jemand mehr Platz für sich beansprucht als vorgesehen, wenn also im Kino, im Wartesaal oder eben – der Klassiker – in öffentlichen Verkehrsmitteln jemandem offenbar ein Sitzplatz nicht ausreicht und er mit Armen und breitbeiniger Sitzhaltung auch noch gut die Hälfte des danebenliegenden Sitzes in Anspruch nimmt. "Spreading" – das Beinespreizen – wird eher Männern nachgesagt, während Frauen oft mit übereinandergeschlagenen Beinen platzsparend danebensitzen.

Aktion gegen breitbeiniges Sitzen in Öffis.
ORF

Die Wiener Linien mobilisieren nun in den sozialen Medien gegen Manspreading. Auf einem "Schummelzettel", wie es die Verkehrsbetriebe formulieren, wird etwas überspitzt auf diese verbreitete Unsitte hingewiesen und gezeigt, wie es auch anders gehen kann.

"Sitzt du noch, oder spreadest du schon? Wir haben einen kleinen Schummelzettel für alle vorbereitet, die sich da nicht sicher sind", heißt es auf Facebook – mit einem Zwinkersmiley.

Diese kleine Anleitung wird nur über soziale Medien verbreitet – in U-Bahnen und Haltestellen wird sie nicht hängen. Die "Schummelzettel", die es auch zu anderen Themen gibt, sollen für mehr Rücksichtnahme werben, heißt es auf Nachfrage des STANDARD. Und im Fall von Manspreading soll dieser schlicht darauf aufmerksam machen, dass für eine Person auch nur ein Sitzplatz da ist. (red, 4.11.2019)