Die altehrwürdige Nationalbank übt trotz Bedeutungsverlusts immer noch wichtige Aufgaben aus.

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Die Untersuchungen der umstrittenen Personalmaßnahmen des neuen Nationalbankgouverneurs Robert Holzmann sind vorerst beendet. Der Präsident des Generalrats, Harald Mahrer, hat dazu Erstaunliches verkündet: Grobes Fehlverhalten der geschassten Führungskräfte habe sich nicht bestätigen lassen. Die Betroffenen sind somit wieder – oder immer noch – im Amt.

Mahrers Kommunikation ist insofern bemerkenswert, als es ja Holzmann war, der die Axt in seiner neuen Wirkungsstätte ausgepackt hat. Nun sollte es einem neuen Chef erlaubt sein, einige Umbesetzungen durchzuführen. Doch Leute vor die Tür zu setzen, die noch dazu unkündbar sind, zeugt schon von einem frappanten Mix aus Ahnungslosigkeit und mangelndem Fingerspitzengefühl.

Ahnungslos und unbelehrbar

Angesichts derartiger Pannen stellt sich in erster Linie die Frage nach Konsequenzen für Holzmann. Umso mehr, als der Gouverneur kürzlich noch von sich gegeben hat, er würde wieder so handeln. Das zeugt schon von einer ziemlichen Unbelehrbarkeit – eine Eigenschaft, die in derartigen Positionen nichts verloren hat. Es handelt sich immerhin um die altehrwürdige Nationalbank, die trotz Bedeutungsverlusts immer noch wichtige Aufgaben ausübt.

Gut möglich, dass Mahrer versucht, größeren Schaden für die Einrichtung zu verhindern, indem Holzmanns Zuständigkeiten erst in einem zweiten Schritt zurechtgestutzt werden. Befriedigend ist das dennoch nicht. (Andreas Schnauder, 4.11.2019)