Sehr schlicht, dafür doppelt so laut: das neue Logo von Facebook.

Foto: Facebook

Zwischen einer schier nicht enden wollenden Reihe an Datenskandalen, wachsender öffentlicher Kritik und dem steigenden Interesse von Kartellbehörden, kann man eines festhalten: Der Ruf von Facebook war schon einmal besser. Angesichts dessen hat sich das Unternehmen nun offenbar überlegt, wie man das öffentliche Ansehen wieder aufpolieren kann. Was dabei herausgekommen ist, verkündet das Unternehmen nun in einem Blogeintrag.

FACEBOOK statt Facebook

Facebook hat sich ein neues Logo zugelegt. Dieses besteht aus dem Namen des Unternehmens, der in einer generischen Schrift gehalten ist. Allerdings soll diese für unterschiedliche Produkte in verschiedenen Farben gehalten werden. Beim sozialen Netzwerk selbst bleibt man hier bei blau, auf Whatsapp erscheint "FACEBOOK" grün, bei Instagram ist es der vom Logo der Fotoplattform gewohnte Farbverlauf von Orange bis Pink.

Die Umsetzung des Facebook-Logos in der Instagram-App.
Grafik: Facebook

Der neue Look ist insofern auch die logische Fortsetzung einer früheren Ankündigung, nämlich, dass Facebook den eigenen Namen künftig bei allen Produkten stärker in den Vordergrund stellen will. So heißt es dann "Instagram von Facebook" und "Whatsapp von Facebook". Umfragen hätten ergeben, dass viele Nutzer nicht wüssten, dass die beiden Dienste zu Facebook gehören, dies wolle man ändern, betont das Unternehmen. Eine Argumentation, die umgehend für Verblüffung sorgte, sind doch viele Marktbeobachter davon überzeugt, dass es angesichts des schlechten Rufs der Marke Facebook zu den großen Stärken von Whatsapp und Instagram gehört, dass viele nicht wissen, wer diese Dienste eigentlich betreibt.

Umbenennung stand angeblich im Raum

Dass die Marke Facebook beschädigt ist, gesteht auch das Unternehmen selbst zu. Gegenüber Bloomberg betont Marketingchef Antonio Lucio, dass man sogar über eine Namensänderung nachgedacht habe. Schlussendlich habe man sich aber dagegen entschieden, da man nicht den Eindruck erwecken wolle, vor der Kritik nach den Datenskandalen wegzulaufen.

Betrachtet man die Reaktionen auf das neue Logo hätte sich Facebook aber wohl auch gleich umbenennen können. Erntete die Ankündigung des Unternehmens doch umgehend Hohn und Spott. So konnten sich diverse Nachrichtenseiten nicht verkneifen, darauf zu verweisen, dass man damit nun sicherlich alle Probleme in den Griff bekommt. Andere betonten wiederum, dass es geradezu sinnbildlich sei, dass der Schriftzug nun komplett in Großbuchstaben verfasst ist – ganz so wie das Posting eines Facebook-Trolls, der einen in den Kommentaren anschreit. Und vielerorts wurde kommentiert, dass die Vorstellung eines neuen Logos so ziemlich der durchsichtigste Schritt zum Ablenken von Problemen ist, den man sich vorstellen kann.

Verträumte Ideen

Nicht zuletzt kommt aber auch die visuelle Qualität der Arbeit der Facebook-Designer in die Kritik, wollen doch viele darin nicht viel mehr als einen recht schnöden, wenig dezent gestalteten Schriftzug erkennen. Das sieht man bei Facebook natürlich anders. Mit dem neuen Logo wolle man "Klarheit" und "Offenheit" kommunizieren, heißt es in der offiziellen Ankündigung. Zudem schwärmt das Unternehmen wörtlich von einer "einfühlsamen Farbpalette" sowie "subtil weicher gemachten Ecken und Diagonalen, die Optimismus versprühen". (apo, 5.11.2019)