Der Täter war nach der Schussabgabe geflüchtet.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war unmittelbar zur Stelle.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – Nicht einmal acht Stunden nachdem er im Innenhof eines Gemeindebaus in Wien-Döbling, genauer in der Hameaustraße, einen Mann durch einen Kopfschuss getötet haben soll, stellte sich am Dienstag gegen fünf Uhr ein 46-Jähriger der Polizei. "Sinngemäß sagte er, er sei der Gesuchte", sagt ein Sprecher der Landespolizei Wien zum STANDARD.

Die Beamten der Polizeiinspektion Krottenbachstraße, sie liegt nur fünf Autominuten vom Tatort entfernt, sperrten die Schleuse im Eingangsbereich der Inspektion und warteten auf Beamte der Wega. Die Faustfeuerwaffe, die der Verdächtige dabeihatte – vermutlich die Tatwaffe –, wurde samt Munition sichergestellt.

Zeugin saß direkt daneben

Am Vorabend gegen 21.30 Uhr soll der Tatverdächtige einen Mann durch einen gezielten Kopfschuss getötet haben. Das 47-jährige Opfer und die jetzige Hauptzeugin saßen einander auf Parkbänken gegenüber, zwischen ihnen ein Tisch, "da ist der Tatverdächtige hinzugekommen und hat aus nächster Nähe geschossen", sagt der Polizeisprecher. Der Mann erlag an Ort und Stelle seinen Verletzungen.

Die 31-jährige Frau – sie saß nur eineinhalb Meter entfernt, als die Tat passierte – blieb körperlich unverletzt, hat aber mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Schock erlitten. Alle drei Beteiligten waren in Wohnungen des Mehrparteienhauses gemeldet, sie haben einander laut Polizeiangaben "mit großer Wahrscheinlichkeit" gekannt.

In den Stunden zwischen Tat und Stellung wurde umfassend nach dem Schützen gefahndet, Spezialkräfte der Polizei durchsuchten in den Nachtstunden Wohnungen des Gemeindebaus, gegen Mitternacht wurde schon bis zur Grenze nach Niederösterreich gefahndet.

Hubschrauber im Einsatz

Nachdem die Tatwaffe am Tatort nicht gefunden worden war und daher angenommen werden konnte, dass der Täter sie dabeihatte, rückten die Einsatzkräfte im Großaufgebot an, Beamte der Wega und zehn bis 15 Cobra-Beamte waren im Einsatz, gibt die Polizei an. Weil vorerst unklar blieb, ob der Schütze zu Fuß unterwegs war, war zu Beginn auch ein Hubschrauber samt Wärmebildkamera im Einsatz, später, als die Identität des mutmaßlichen Täters klar war, wie auch der Umstand, dass er in seinem Auto geflüchtet war, fahndeten Streifenwagen nach ihm und dem Fahrzeug.

Die Hintergründe der Tat waren am Dienstag noch unklar. Die Hauptzeugin soll so bald wie möglich vernommen werden, so der Polizeisprecher. Der tatverdächtige österreichische Staatsbürger wurde auf Schmauchspuren untersucht. Sobald die ersten Spuren ausgewertet sind, also "wenn man ein paar Fakten hat, die man auf den Tisch legen kann", so der Polizeisprecher, soll auch dieser vernommen werden. (elas, 5.11.2019)