Microsoft Edge: Auf Chromium-Basis will man sich über einzelne Features von Google abheben.

Grafik: Microsoft

Dass Microsoft an einer komplett neu gestalteten Generation seines Browsers Edge arbeitet, ist bereits seit geraumer Zeit bekannt. Nun gibt es dafür aber auch ein Datum – und eine kleine Überraschung bei der Liste der unterstützten Plattformen.

Ausblick

Am 15. Jänner soll der neue Edge offiziell freigegeben werden, kündigt Microsoft nun offiziell an. In den vergangenen Monaten wurde die Software auf eine neue Softwarebasis gestellt. Statt einer eigenen Rendering Engine nutzt Microsoft künftig kurzerhand das Chromium-Projekt von Google. Dadurch erspart man sich nicht nur viel Entwicklungsaufwand, der Softwarehersteller will damit auch Kompatibilitätsprobleme loswerden.

Den neuen Edge soll es zunächst für Windows und macOS geben, wobei bei Microsofts eigenem Betriebssystem Windows 7 die Minimalanforderung darstellt. Auf dem Weg zur stabilen Version hat der Softwarehersteller nun einen Release Candidate veröffentlicht. Diese beinhaltet bereits die Synchronisierungsfunktionen von Microsoft, die einen automatischen Abgleich zwischen verschiedenen Installationen des Browsers ermöglicht – und zwar auch mit den Ausgaben für iOS und Android. Auch ein neuer Tracking-Schutz ist von Haus aus aktiviert. Zudem kommt das neue Logo für Edge zum Einsatz, das nach seiner Vorstellung bereits viele spöttische Bemerkungen abbekommen hat.

Linux

Im Rahmen der gerade laufenden Entwicklerkonferenz Ignite konnte Microsoft aber noch mit einer weiteren Überraschung aufwarten. In der "State of the Browser"-Session plaudert man dort nämlich aus, dass auch eine Linux-Version von Edge geplant ist. Es wäre der erste Browser, den Microsoft je für das freie Betriebssystem veröffentlicht. Zwar gab es in den Frühzeiten des Internet Explorers eine Ausgab für die Unix-Varianten Solaris und HP-UX, Linux wollte Microsoft aber aus prinzipiellen Gründen lange nicht unterstützen. Mit dem Wechsel auf die Chromium-Basis wird dem Unternehmen dieser Schritt aber nun natürlich leicht gemacht, da Google einen Großteil des Portierungsaufwands bereits vorgenommen hat. Wann die Linux-Version fertig wird, verrät Microsoft derzeit noch nicht. (apo, 5.11.2019)