Wien – Einer eingestürzten Felsflanke gleich türmen sich die roten Flächen, mal in größeren, dann kleineren Brocken. Doch diese vermeintlichen Steine sind eigentlich schmackhafte Kristalle, die das Studio Es für das aus dem Salzkammergut stammende Steinsalz Purpur grafisch in Szene gesetzt hat. Ab Mittwoch ist die Bilderserie im Wiener Mak zu sehen, als eines von "100 besten Plakaten".

Erneut hat der gleichnamige Verein aus unzähligen Einsendungen seine Wahl getroffen. Konkret waren es für den Jahrgang 2018 im ersten Sichtungsdurchgang 2.353 Sujets, die aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingereicht wurden. 695 Designs wurden schließlich einer fünfköpfigen Jury vorgelegt, die daraus die Preisträger und somit nunmehrige Wanderausstellung destillierte. 42 Plakate kommen aus deutschen Designstudios, 54 aus der Schweiz – und wie im Vorjahr nur vier aus Österreich.

Plakate aus Österreich

Neben Verena Panholzer und Paul Katterl für das Studio Es konnte sich auch die Agentur VMLY&R Vienna mit einer Arbeit aus dem Lebensmittelbereich durchsetzen. Dafür wurde dem ikonischen Logo von Heinz Ketchup kurzerhand der Buchstabe E stibitzt – als Hinweis auf den Verzicht von "E"-Konservierungsstoffen und -Verdickungsmitteln. Ebenfalls erfolgreich waren Lukas Fliszar und Jonas Minnig vom Atelier 101, die das Plakat für Gregor Schmidingers preisgekröntes Spielfilmdebüt "Nevrland" entwarfen. Komplettiert wird das heimische Aufgebot durch das von David Einwaller und Lukas Novak gestaltete Sujet zum 20-jährigen Bestehen von Radio Orange.

Die Schau, die heuer zum 14. Mal im Mak zu Gast ist, verdeutliche einmal mehr den "kreativen Reichtum des zeitgenössischen Kommunikationsdesigns", heißt es in den Presseunterlagen. In Wien hat man bis zum 1. März 2020 Gelegenheit, sich die kunstvollen Werbepositionen genauer anzuschauen. Ein kurzes Gastspiel geben die "100 besten Plakat" von 9. bis 14. Dezember zudem im Wifi Salzburg.

Service

Ausstellung "100 beste Plakate 18. Deutschland, Österreich, Schweiz" von 6. November bis 1. März 2020 im Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5, 1010 Wien, Di 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr. Katalog zur Ausstellung, Kettler-Verlag, 304 Seiten, erhältlich im Mak-Designshop um 30,80 Euro; weitere Informationen unter mak.at und 100-beste-plakate.de.