Der Beyond-Meat-Burger ist zwar der bekannteste Fleischersatz, Öko-Test empfiehlt ihn aber nicht.

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Vegane Burger boomen. So konnte der US-Fleischersatzhersteller Beyond Meat im dritten Quartal 2019 zum ersten Mal einen Gewinn einfahren, der Überschuss betrug 4,1 Millionen Dollar. Er ist der bekannteste Anbieter einer neuen Generation von Fleischersatz, die nicht nur so aussieht wie Fleisch, sondern auch fast so schmeckt und riecht. Doch wie sieht es mit der Qualität aus? Diese Frage stellte sich die Konsumentenschutzorganisation Öko-Test und prüfte elf abgepackte Pflanzenburger aus Hülsenfrüchten, Tofu oder Weizeneiweiß und sieben Fleischersatzprodukte.

Die schlechte Nachricht: Mehr als der Hälfte der Produkte – ob fleischähnlich oder nicht – enthält Mineralölrückstände, teils in hoher Konzentration, konkret gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) oder vergleichbare Verbindungen. "Eine gesundheitliche Bewertung von MOSH steht zwar immer noch aus, aus der Analyse menschlicher Gewebe ist aber bekannt, dass sich die Mineralölbestandteile etwa in der Leber oder im Fettgewebe anreichern." Dass eine saubere Produktion möglich ist, zeigt die andere Hälfte der veganen Burger im Test. Sie sind gar nicht oder nur in Spuren belastet, schreiben die Autoren des Berichts.

Zusätzlich wurden die Patties im Labor auf Keime, Salz, Glyphosat und gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe untersucht. Abschließend bewertete man noch Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl.

Nur vier sehr gute Produkte

Zwei vegane Burger enthielten mehr als drei Gramm Salz pro Stück. "Zu viel", wie die Tester betonen. In sechs Fällen beanstandeten die Konsumentenschützer den Einsatz von genverändertem Soja.

"Sehr gut" schneiden nur vier pflanzliche Burger ab. Dabei handelt es sich um Rote-Linsen-Burger vegan von Alnatura, Green Jackfruit Burger von Lotao, Bio-Gemüse-Burger von Naturgut und Soto Burger Cashew-Black Bean. Zum besten "Wie-Fleisch-Burger" wurde der Vegane Mühlen-Burger Typ Rind von der Rügenwalder Mühle gekürt, er erreichte die Gesamtnote "Gut".

Ein veganer Burger erhielt das Prädikat "ungenügend", drei wurden als "mangelhaft" bezeichnet. In vier Fällen gab es die Note "Befriedigend". Beyond Meat und drei weitere Produkte erzielten nur die Gesamtbewertung "ausreichend".

Beyond Meat wird nicht empfohlen

Öko-Test betont, dass der Beyond-Meat-Burger aufwendig aus Erbsenproteinisolat, Rapsöl, Kokosöl und 18 weiteren Zutaten hergestellt werde. Er war auch das teuerste getestete Produkt. "Aber bedeutet teuer auch gleich gut?", fragten sich die Konsumentenschützer. Die Antwort: "Nein, wir können den Beyond-Meat-Burger im Test vegane Burger nicht empfehlen. Zwar schmeckt das Imitat laut unseren Sensorik-Gutachtern wie Fleisch und sieht auch aus wie Fleisch. Doch der Beyond-Meat-Burger war im Test mit einem aus unserer Sicht stark erhöhten Gehalt an Mineralölbestandteilen verunreinigt. Zudem setzt der Hersteller einen geschmacksverstärkenden Hefeextrakt ein." (red, 6.11.2019)