In absoluten Zahlen produzierte Österreich im Jahr 2017 rund 302.306 Tonnen Plastikabfall, wovon nur 101.006 wiederverwertet wurden.

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Beim Einkauf von Obst und Gemüse werde oft viel unnötiger Plastikmüll produziert, kritisieren Verbraucherschutzorganisationen in Österreich.

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Luxemburg/Wien – In der EU sind im Jahr 2017 42 Prozent aller Verpackungen aus Kunststoff wiederverwertet worden. Österreich ist beim Recycling des Plastikmülls allerdings unterdurchschnittlich unterwegs: Nur 33 Prozent der Verpackungsabfälle wurden hierzulande wiederverwertet, geht aus einer Eurostat-Statistik vom Dienstag hervor.

Spitzenreiter ist Litauen mit einer Recyclingquote von 74 Prozent, dahinter folgen Bulgarien (65 Prozent), Zypern (62 Prozent), Slowenien (60 Prozent), Tschechien (59 Prozent), die Slowakei (52 Prozent) und die Niederlande (50 Prozent). Österreich liegt gemeinsam mit Luxemburg EU-weit an 22. Stelle. Weniger Kunststoffverpackungsabfälle werden nur in Ungarn (32 Prozent), Irland (31 Prozent), Estland, Finnland und Frankreich (je 27 Prozent) und Malta (24 Prozent) verwertet.

Schlusslichter im europäischen Vergleich sind Frankreich und Malta.
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Im EU-Durchschnitt hat sich die Wiederverwertung des Plastikverpackungsabfalls erhöht: 2006 lag die Quote noch bei 26,4 Prozent, 2016 betrug sie 42,4 Prozent, bevor sie 2017 wieder leicht zurückging. In absoluten Zahlen produzierte Österreich im Jahr 2017 rund 302.306 Tonnen Plastikabfall, wovon 101.006 wiederverwertet wurden.

Zudem gibt es Erhebungen von Verbraucherschutzorganisationen, dass zu viele Lebensmittel in Plastik verpackt werden. "Beim Einkauf von Obst und Gemüse wird oft sehr viel unnötiger Plastikmüll produziert, und die Möglichkeit, sich zwischen verpackt und unverpackt zu entscheiden, ist für Konsumenten manchmal sehr begrenzt", kritisierte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) im Juli. (red, APA, 5.11.2019)