Immer öfter nehmen sich Hacker Unternehmen als Ziel.

Foto: apa/dpa/oliver berg

Kriminelle Attacken auf Unternehmen in Deutschland verursachen nach einer Untersuchung des Bitkom mit jährlich 102,9 Mrd. Euro Rekordschäden. Der Schaden durch analoge und digitale Angriffe ist demnach fast doppelt so hoch wie vor zwei Jahren, als der IT-Branchenverband noch von 55 Mrd. Euro im Jahr ausging.

"Umfang und Qualität der Angriffe auf Unternehmen haben dramatisch zugenommen", erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg. Berg stellte die Ergebnisse der Befragung von mehr als 1.000 Wirtschaftsvertretern am Mittwoch in Berlin gemeinsam mit Vize-Verfassungsschutz-Chef Michael Niemeier vor.

Drei Viertel betroffen

Drei Viertel der Unternehmen waren demnach in den zwei Jahren vor dem Befragungszeitraum (Ende April bis Mitte Juni 2019) von Angriffen betroffen, weitere 13 Prozent vermuten dies. Diese Attacken haben nach Einschätzung der Betroffenen auch häufiger einen Schaden verursacht als zuvor. Bei rund jedem fünften Betrieb sind demnach sensible digitale Daten und Informationen entwendet worden, 17 Prozent berichten von digitaler Sabotage.

Es gibt aber auch weiterhin Übergriffe in der analogen Welt. Einem knappen Drittel der Befragten wurden IT- oder Telekommunikationsgeräte gestohlen. Fast jedem Sechsten wurden physische Dokumente, Unterlagen, Muster, Maschinen, Bauteile oder ähnliches entwendet. Eine wichtige Rolle spielt so genanntes Social Engineering, bei dem Spitzel Menschen manipulieren und täuschen, um in den Besitz sensibler Daten zu gelangen. Ein Fünftel der Unternehmen hat einen solchen Angriff erlebt.