Das Ende für Windows 7 naht.

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Der Stichtag lautet 14. Jänner 2020. Zu diesem Zeitpunkt stellt Microsoft den Support für Windows 7 – fast – komplett ein. Für die Nutzer der alten Betriebssystemversion heißt das, dass sie in der Folge keinerlei Updates mehr erhalten – nicht einmal mehr für kritische Sicherheitslücken. Das macht es nicht zuletzt Angreifern erheblich einfacher, Schadsoftware auf die betreffenden PCs zu bringen. Angesichts dieses Szenarios hat Microsoft in den vergangenen Monaten den Druck auf die Nutzer kontinuierlich erhöht. Über Pop-up-Fenster werden die verbliebenen User zu einem Wechsel auf Windows 10 gedrängt. Doch diese Kampagne zeigt bisher nur begrenzt Wirkung.

Zahlen

Derzeit wird Windows 7 noch immer von mehr als jedem vierten Internetnutzer eingesetzt. Das zeigen die aktuellen Statistiken von Net Applications. In diesen kommt die mittlerweile zehn Jahre alte Betriebssystemversion derzeit (Oktober 2019) auf 26,94 Prozent. Damit zeigt sich zwar derzeit eine merkliche Abwärtsbewegung – im Juni lag der Wert noch bei fast 36 Prozent –, es wird aber auch klar, dass zum Supportende noch hunderte Millionen PCs mit Windows 7 laufen werden. Damit steht also eine Wiederholung der Ereignisse rund um das Supportende von Windows XP an, das damals auch viele User nicht hinter sich lassen wollten.

An der Spitze des Rankings steht mittlerweile übrigens ganz klar Windows 10 mit einem Marktanteil von 54,30 Prozent. Eine Position, die die aktuelle Betriebssystemgeneration erst vor rund einem Jahr eingenommen hat, zuvor war Windows 7 lange die dominante Version.

Nicht so einfach

Für viele der verbliebenen Windows-7-User ist Microsofts Ratschlag, einfach ein Upgrade auf Windows 10 durchzuführen, gar nicht so einfach zu befolgen. Immerhin sind ihre Rechner zu alt, um die aktuelle Windows-Generation betreiben zu können. Also steht in so einem Fall die Anschaffung eines neuen PCs an – und genau dazu rät Microsoft auch. Eine weitere Hürde: An sich verlangt Microsoft mittlerweile Geld für die Neuinstallation von Windows 10 – allerdings gibt es noch immer Tricks, um an ein kostenloses Upgrade zu kommen.

Linux als Alternative

Wer sich all das nicht antun will, dem bleibt aber noch eine weitere Alternative: der Umstieg auf ein anderes Betriebssystem. Von Linux werden üblicherweise auch noch wesentlich ältere Systeme unterstützt. Und wer jetzt nicht gerade spezifische Windows-Programme unbedingt benötigt, sollte sich auch hier rasch zurechtfinden. Zumal der Großteil der Aktivitäten bei den meisten Usern mittlerweile ohnehin im Browser stattfinden, und Programme wie Firefox oder Chrome gibt es auch für das freie Betriebssystem – selbst Microsofts neuer Edge soll künftig auf Linux laufen.

Längere Updates kaufen

Für Unternehmenskunden macht Microsoft übrigens eine Ausnahme: Im Rahmen des "Extended Security Updates"-Programms erhalten diese noch drei Jahre länger Sicherheitsfixes. Allerdings müssen sie dafür zahlen. Zudem gibt es dieses Angebot nur für Windows 7 Pro und Enterprise.

Neben dem Aus für Windows 7 erfolgt am 14. Jänner auch das Supportende für den Windows Server 2008. Hier sind die Warnungen von Experten besonders eindringlich: Unternehmen, die danach noch immer dieses System auf ihren Servern benutzen, setzen ihre Infrastruktur einer akuten Gefährdung aus. (apo, 10.11.2019)