E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch, rät zwischen den Preisen verschiedener Energieanbieter zu vergleichen und entsprechend zu wechseln, um die günstigsten Preise zu zahlen.

Foto: Anna Rauchenberger / E-Control

Wien – In Österreich haben laut E-Control, der zuständigen Regulierungsbehörde für Strom- und Gaswirtscahft in Österreich, heuer bereits mehr als 40 Anbieter die Strom- und Gaspreise erhöht. "Umso mehr lohnt es sich, Vergleiche anzustellen, um Preiserhöhungen durch einen Wechsel des Lieferanten abfedern zu können und so ein wirtschaftliches Optimum für die Haushaltskassa herzustellen", rät E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch.

Das Sparpotenzial bei Strom beträgt aktuell für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) bis zu 126 Euro im Jahr, inklusive Neukundenrabatt bis zu 207 Euro. Bei Gas kann ein durchschnittlicher Haushalt (Jahresverbrauch: 15.000 kWh) ohne Neukundenrabatt bis zu 300 Euro im Jahr lukrieren, mit Neukundenrabatt bis zu 650 Euro.

Mehr Haushalte wechselten 2019 den Stromanbieter

Die Wechselbereitschaft sei in den ersten neun Monaten relativ groß gewesen, auch wenn das dritte Quartal traditionell immer etwas niedrigere Wechselzahlen habe, so Urbantschitsch am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Die Wechselrate bei Strom habe bisher 3,4 Prozent betragen, bei Gas 4,6 Prozent.

Den Stromanbieter haben in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 fast 211.000 Kunden gewechselt. Davon entfielen 162.864 auf Haushalte, um fast 5.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Einen neuen Gaslieferanten suchten sich 58.063 Haushaltskunden, das waren etwas weniger Wechsler als im Vorjahreszeitraum (rund 58.350), wie aus E-Control-Daten hervorgeht. Insgesamt wechselten heuer bisher relativ stabil rund 62.300 Kunden ihren Gasanbieter.

Durchschnittlich acht Prozent des Haushaltseinkommens für das Heizen

Im Verhältnis zur Kundenzahl haben die Oberösterreicher am häufigsten gewechselt. Am zweithäufigsten ihren Stromlieferanten wechselten die Wiener mit 3,7 Prozent (57.711 Kunden). In Niederösterreich wurde am zweithäufigsten der Gaslieferant gewechselt (5,5 Prozent bzw. 16.120 Kunden). Schlusslicht war wieder einmal Vorarlberg, mit Wechselraten von 1,3 Prozent bei Strom und 2,1 Prozent bei Gas.

Angesichts der kalten Jahreszeit wies die E-Control heute auch darauf hin, dass Heizen ein wesentlicher Bestandteil bei den Haushaltsausgaben ist und rät zum "Energiespar-Check". Die Haushalte würden im Durchschnitt mehr als acht Prozent ihres Haushaltseinkommens für Energie ausgeben. Während für die meisten die Treibstoffpreise für das eigene Auto bekannt seien, "sind Heiz- und Stromkosten für viele noch immer ein unterschätztes Thema", so E-Control-Vorstand, Andreas Eigenbauer. "Nur die wenigsten sind sich darüber im Klaren, dass eine Heizsaison gut und gerne 1.000 Euro verschlingen kann – in etwa der gleiche Wert, den man jährlich an Benzin oder Diesel verfährt." Der "Energiespar-Check" der E-Control könne hier nützliche Informationen liefern. (APA, 6.11.2019)