Katharina Liensberger unter Druck.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Innsbruck – Bis 15. November muss Skirennläuferin Katharina Liensberger den Rossignol-Vertrag unterzeichnen, will sie nach dem verpassten Weltcupauftakt in Sölden wenigstens beim Slalom am 23. November in Levi für den ÖSV in die Weltcupsaison starten können. Diese Woche hat es einen neuerlichen Anlauf gegeben, Gespräche zwischen zwei neuen Beratern der Vorarlbergerin und dem ÖSV sind "konstruktiv" verlaufen.

Das bestätigte Pool-Geschäftsführer Reinhold Zitz, der zusammen mit ÖSV-Sportdirektor Anton Giger gegenüber den aus Liensbergers Heimat kommenden Vertretern die Sichtweise des Skiverbands darlegte. "Reden muss man immer, und die Gespräche waren konstruktiv. Zu verhandeln gibt es aber nichts", betonte Zitz, dass für den ÖSV weiterhin nur eine Unterschrift Liensbergers unter den angebotenen Rossignol-Vertrag zählt.

Eventuelle andere Materialüberlegungen der von Rossignol zu Kästle gewechselten Technikspezialistin, die derzeit ohne gültigen Schuhvertrag ist, seien hinfällig. "Ich kann kein neues Transferfenster mehr aufmachen, das wäre gegenüber den anderen Firmen unfair", erklärte Zitz. "Es liegt also weiterhin alles an ihr."

Zukunftsaktie im ÖSV-Damenteam

Liensberger hatte trotz des vom Skimarkenwechsel ausgelösten Materialstreits Mitte Oktober mit poolkonformen Schuhen einmal an einem Trainingskurs der ÖSV-Damen teilgenommen. Wegen der fehlenden Unterschrift hatte sie dann aber in Sölden nicht an den Start gehen können. Auch bei den aktuellen Kursen in Finnland (Levi) und zuletzt auf der Resterhöhe war die Göfnerin nicht mehr dabei. Ob die zwischenzeitlich erkrankt gewesene 22-Jährige stattdessen mit Privatcoach Roland Pfeifer trainiert, ist der Öffentlichkeit nicht bekannt.

Liensberger gilt seit Jahren als Zukunftsaktie im ÖSV-Damenteam, ist aber noch sieglos. Deshalb wurde die Technikspezialistin laut Giger auch besonders gefördert und hatte zuletzt mit Sepp Weissenbacher sogar einen eigenen Servicemann. "Ohne Weltcupsieg hast du normalerweise keinen eigenen Servicemann alleine, und so etwas schlägt sich dann eben gleich dramatisch nieder", erklärte Giger, der die bisherigen Ausbildungskosten für Liensberger mit rund 680.000 Euro bezifferte.

Wie es in der Causa weitergeht, ist also offen. Laut Vorarlberger Medien hat Liensbergers Umfeld auch die Modalitäten für einen eventuellen Verbandswechsel angefragt. Für den ÖSV steht fest, dass Liensberger in der laufenden Saison keine Rennen bestreiten wird, wenn sie nicht bis 15. November unterschreibt. (APA, 7.11.2019)