Seit der Generalrat unter Präsident Harald Mahrer (rechts) tagte und umstrittene Personalentscheidungen revidierte, weiß wohl auch Gouverneur Robert Holzmann, woher der Wind weht.

Foto: APA / Hans Punz

Wien – Am Donnerstag hat Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann erklärt, warum er 2017 die Dinghofer-Medaille angenommen hatte. Dinghofer, 1873 geboren, war ein hochrangiger deutschnationaler Politiker, 1938 wurde er als Präsident des OGH in Ruhestand versetzt, am 1. Juli 1940 NSDAP-Mitglied. Er bezeichnete sich selbst als Antisemit. Letzteres habe er nicht gewusst, lässt Holzmann ausrichten, ihm selbst sei jeglicher Antisemitismus fremd.

Er habe die Wissenschaftsmedaille in erster Linie angesichts Dinghofers ökonomischer Leistung angenommen: Als Linzer Bürgermeister (1907 bis 1918, Anm.) habe er mittels durchorganisierter Struktur beigetragen, dass die Stadt relativ gut durch die schwierige (Hungers-)Zeit gekommen sei. Verliehen wurde die Medaille vom Dinghofer-Institut unter FPÖ-Mandatar Martin Graf.

Ex-BVT-Frau fast wieder weg

Die OeNB bestätigt zudem, dass Holzmann einen neuen Büroleiter hat: Markus Arpa (ÖVP-nahe), der diese Position schon unter Ewald Nowotny (SPÖ) und Klaus Liebscher (ÖVP) innehatte.

Die Ex-BVT-Mitarbeiterin, die Holzmann auserwählt hatte und die sich beim (später stornierten) Rauswurf der Personalchefin streng verhalten haben soll, werde sich "im Gefolge fachspezifischer Ausbildungen neuen Herausforderungen widmen". Laut STANDARD-Information bleibt sie ein Jahr karenziert. (gra, 8.11.2019)