Amtsinhaber Klaus Johannis geht mit strengem Blick, aber guten Chancen am Sonntag in die rumänische Präsidentenwahl.

Foto: APA / AFP / Daniel Mihailescu

Der Favorit muss nicht die erste, sondern die zweite Runde fürchten. Kommenden Sonntag wählen die Rumänen einen Staatspräsidenten. Der konservative Amtsinhaber Klaus Iohannis, der die volle Unterstützung der Europäischen Volkspartei genießt, liegt in allen Umfragen mit etwa 35 bis 40 Prozent der Stimmen weit vorn.

Doch weil es extrem unwahrscheinlich ist, dass er gleich in der ersten Runde auf mehr als 50 Prozent kommt, wird entscheidend sein, wer sein Kontrahent in der zweiten Wahlrunde am 24. November sein wird. Die sozialdemokratische Kandidatin und bisherige Premierministerin Viorica Dancila hat gegen Iohannis keine Chance. Doch die beiden anderen Kandidaten, die je nach Umfrage bei acht bis 19 Prozent liegen, sind durchaus populär und können auch bürgerliche und liberale Wähler ansprechen.

Viele Wahllokale im Ausland

Da ist einerseits der Korruptionsbekämpfer Dan Barna, Chef der Partei "Rettet Rumänien". Barna baute den rumänischen Zweig von Transparency International auf und wurde 2016 als Staatssekretär zuständig für die Verwaltung der EU-Fonds.

Eine interessante Persönlichkeit ist auch der Schauspieler und Politiker Mircea Diaconu. Er hat sich seit Jahrzehnten nicht nur im Theater, sondern auch im Film einen Namen gemacht. Besonders glaubwürdig und angesehen ist er aber auch, weil er an der Revolution im Jahr 1989 teilnahm, die zum Fall des brutalen kommunistischen Regimes führte.

Seine politische Karriere begann er im Jahr 2008 als Abgeordneter der National-Liberalen, 2012 wurde er Kulturminister, musste aber wegen der Interessenkonflikte mit seiner Rolle als Theaterdirektor bald zurücktreten. Nun tritt er als Unabhängiger auf.

Im Ausland werden 835 Wahllokale zur Verfügung stehen – denn viele Rumänen leben in anderen EU-Staaten. (Adelheid Wölfl, 8.11.2019)