Will die Entscheidung über eine Studienteilnahme der nächsten Regierung überlassen: Frauenministerin Stilling

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Wie viel unbezahlte Arbeit leisten Frauen und Männer? Bekannt ist, dass Frauen viel mehr Gratisarbeit leisten, aber aktuelle Zahlen, die das belegen, gibt es nicht. Aus einem einfachen Grund: Österreich beteiligt sich seit zehn Jahren nicht an der sogenannten Zeitverwendungserhebung des EU-Statistikamts Eurostat.

"Die finale Entscheidung über die Durchführung einer Zeitverwendungserhebung wird der nächsten Regierung obliegen", wird Frauenministerin Ines Stilling auf ORF.at zitiert.

Die Daten der Studie sollen darüber Aufschluss geben, wie ungleich Arbeit und Einkommen verteilt sind, damit die Politik daraus Konsequenzen ziehen und Maßnahmen ergreifen kann. Noch im Sommer hatte Stilling im STANDARD-Interview die Teilnahme an der Erhebung in Aussicht gestellt.

"Kosten über budgetären Möglichkeiten"

Nun heißt es aber im Ministerium, dass die Kosten der Studie "deutlich über den derzeitigen budgetären Möglichkeiten liegen". Zudem verweist Stilling darauf, dass die Übergangsregierung den Auftrag habe, primär bereits beschlossene Projekte umzusetzen. Deshalb solle erst die nächste Regierung über die Teilnahme an der Erhebung entscheiden. Sie habe aber aufschlüsseln lassen, wie hoch die Kosten der Teilnahme im Detail sind, so Stilling.

Am Donnerstag hatten 50 Wissenschaftlerinnen und Expertinnen in einem gemeinsamen Aufruf die Teilnahme Österreichs gefordert. SPÖ, Neos und Grüne fordern ein Mitmachen Österreichs, die FPÖ ist dagegen. (red, 8.11.2019)