Claas Relotius veröffentlichte den Großteil seiner Texte im "Spiegel". Entlarvt wurden seine Fälschungen von seinem Kollegen Juan Moreno.

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Laut dem Schweizer "Tages-Anzeiger" soll es sich um "eine der größten Manipulationsoperationen in der deutschsprachigen Ausgabe von Wikipedia" handeln: Der Eintrag zu "Spiegel"-Fälscher Claas Relotius soll dem Bericht zufolge mehrfach und systematisch manipuliert worden sein. Vor knapp einem Jahr wurde bekannt, dass Relotius einen beträchtlichen Teil seiner Texte erfunden hatte. Der Reporter, der den Großteil seiner Texte für den "Spiegel" schrieb, wurde zuvor mehrfach für seine Reportagen ausgezeichnet.

Der deutsche Branchendienst meedia.de schreibt unter Berufung auf den "Tages-Anzeiger" von acht Wikipedia-Konten, die im Verdacht stehen, für die Manipulationen beim Wikipedia-Eintrag von Claas Relotius verantwortlich zu sein. Fünf von ihnen sei offenbar nachgewiesen worden, dass sie vom selben Computer aus gesteuert wurden.

Um Relotius auf Wikipedia in ein besseres Licht zu rücken, sollen etwa Belege oder Screenshots gefälscht worden sein. Darüber hinaus auch Stellen aus dem Abschlussbericht der "Spiegel"-Kommission zu dem Fall. In wessen Auftrag dies geschehen sei, ist unklar. Die Benutzerkonten wurden mittlerweile gesperrt. (red, 8.11.2019)