Der jüdische Friedhof in Währing ist vom Verfall bedroht.

Foto: robert newald

Der jüdische Friedhof in Wien-Währing ist seit vielen Jahren sanierungsbedürftig. Der Verein "Jüdisches Erbe Austria" kämpft seit einiger Zeit für eine Generalsanierung des 240 Jahre alten Ruheplatzes. Nun konnte das Bundesheer zur Unterstützung gewonnen werden. Verteidigungsminister Thomas Starlinger hat ein entsprechendes Ansuchen des Vereins angenommen und schickt 32 Soldaten zur Hilfe.

Eine Woche lang

Die aus Wiener Pionieren und Garde-Soldaten bestehende Einheit wird ab kommendem Montag Instandsetzungsarbeiten verrichten, vor allem geht es um Grünarbeit wie Bäume schneiden, Wege begehbar machen, Wildwuchs entfernen, aber auch umgefallene Grabsteine aufrichten. Der Einsatz, der im Rahmen einer so genannten Unterstützungsleistung stattfindet, ist für eine Woche anberaumt, sagte ein Sprecher. Die Arbeiten erfolgen in Abstimmung mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG).

Der Friedhof wurde 1784 von der stark gewachsenen jüdischen Gemeinde angekauft und ständig erweitert. Er diente bis 1879 als zentrale Begräbnisstätte der Gemeinde. Insgesamt konnten auf dem 21.209 Quadratmetzer großen Friedhof rund 8.000 erhaltene Grabstellen nachgewiesen werden, wobei die Zahl der Bestatteten um ein Vielfaches höher sein dürfte.

Zur Zeit ist der Friedhof laut Homepage der Kultusgemeinde aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrt. In den nächsten Jahren sei eine luftbildgestützte Planerfassung und anschließende Renovierung des Friedhofes angedacht. Das denkmalgeschützte Taharahaus wurde bereits saniert. (APA, 8.11.2019)