Bundespräsident Alexander Van der Bellen beim Festakt anlässlich von 160 Jahren Presseclub Concordia.

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Das Ansehen von Journalisten in der österreichischen Bevölkerung ist nach allen regelmäßigen Umfragen stark verbesserungswürdig. Ob in den Befragungen dabei zwischen seriösem und unseriösem Journalismus unterschieden wird, ist ja die Frage.

Aber in Zeiten, wo etwa ein Gerichtsurteil (erster Instanz) attestiert, die üble Beschimpfung eines anerkannten Aufdeckerjournalisten durch einen journalistischen Hassprediger sei eh okay gewesen, kann man moralische Unterstützung schon brauchen.

Desinformation, Verschwörungstheorien und purer Blödsinn

Noch dazu, wenn sie von UHBP (Unser Herr Bundespräsident) Alexander Van der Bellen kommt. Beim Festakt anlässlich von 160 Jahren Presseclub Concordia sagte er, auch in Zeiten der sogenannten sozialen Medien sei der klassische Journalismus wichtiger denn je. "Ich möchte mich darauf verlassen können, dass das, was ich lese, nicht Fake ist", sagte Van der Bellen in Anspielung auf die Tonnen von Desinformation, Verschwörungstheorien und purem Blödsinn, die über uns hereinbrechen, seit sich fast jeder seine Öffentlichkeit schaffen kann.

Van der Bellen erwähnte ausdrücklich die Leistung des unabhängigen Journalismus durch die Veröffentlichung des Ibiza-Videos: "Ein traumatischer Tag. Aber hier hat eine wichtige Säule der liberalen Demokratie gehalten." Kritischer Journalismus sei unabdingbar für die liberale Demokratie. Wir werden uns (weiter) anstrengen. (Hans Rauscher, 8.11.2019)