Robert Lewandowski macht Druck auf seine Mitspieler, besser zu kommunizieren.

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Torjäger Robert Lewandowski von Bayern München hat vor dem Bundesliga-Gipfel am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund seine Mitspieler in die Pflicht genommen. "Eine Achse, die nur aus Neuer und Lewandowski besteht, ist zu wenig", sagte Lewandowski in der Süddeutschen Zeitung.

Der 31-Jährige erwartet, dass seine Teamkollegen mehr Verantwortung übernehmen. "In jedem Mannschaftsteil, in jeder Linie sollte es einen Anführer geben: Torwart, Abwehrspieler, einer aus dem Mittelfeld, einer aus der Offensive, das wäre perfekt. Es kann nicht ein Spieler alle führen, das ist zu viel, das ist unmöglich", sagte der polnische Nationalspieler, der an den ersten zehn Spieltagen 14 Treffer erzielt hat.

Zu zurückhaltend

Lewandowski forderte mehr "Kommandos" auf dem Platz. "Die jungen Spieler sind natürlich noch etwas zurückhaltend, oder sie haben mit der Sprache ein Problem. Aber ich weiß, dass zwei, drei Monate in einem Land reichen, um Kommandos geben zu können. Das muss man auch erwarten können", sagte Lewandowski.

Der Angreifer hat aber auch eine generelle Veränderung festgestellt. Früher seien die Spieler individueller gewesen, sie haben mehr von sich aus machen wollen. "Die neue Generation braucht mehr klare Ansagen, ich denke, das kommt aus den Akademien. Wenn du Vorgaben von Trainern von klein auf gewohnt bist, verlierst du die individuellen Sachen, das eigene Denken. Junge Spieler brauchen Führung. Wenn sie keine Aufgabe bekommen, vergessen sie manchmal, was sie machen sollen", sagte Lewandowski und fügte an: "Das ist eine Generation, die schreibt viel SMS, die kommuniziert viel im Internet, sie telefoniert weniger. Das ist einfach eine andere Kultur."

Er will diese Sätze aber nicht als Kollegenschelte verstanden wissen und nimmt sich auch selbst nicht raus: "Ich bin zwischen diesen Generationen." (sid, 9.11.2019)