Roger Federer hat Respekt vor Dominic Thiem.

Foto: EPA/ALEXANDRA WEY

London – Schon zum 17. Mal ist Roger Federer bei den ATP Finals der besten acht Spieler des Jahres dabei. Und auch mit 38 Jahren ist die lebende Tennis-Legende noch ein absoluter Sieganwärter. Mit sechs Titeln ist er auch Rekordhalter, Novak Djokovic könnte ihn mit einem Triumph einholen. Doch Federer hat zunächst die erste Hürde im Visier: den Niederösterreicher Dominic Thiem am Sonntag (21.00 Uhr MEZ).

Federer ist als nunmehr schon zehnfacher Basel-Sieger nach London gereist. Das Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy hat der Schweizer ausgelassen und seinem Körper die nötige Pause vor dem Saisonkehraus in der O2-Arena gegönnt. Federer hat körperlich keine Probleme, verkündete er vor Turnierbeginn, und fühlt sich "total motiviert und hungrig".

Vor acht Jahren hat Federer seinen bisher letzten Titel beim "Masters" geholt, danach verlor er dreimal im Endspiel (2012, 2014 kampflos und 2015) gegen Novak Djokovic. Das Duell gegen den Serben wird es diesmal bereits in der Gruppe "Björn Borg" geben. Abhängig vom Abschneiden der beiden im ersten Gruppenspiel am Sonntag steigt der große Gruppenschlager entweder am Dienstag oder Donnerstag. Es wird auch die Revanche für das von Federer nach zwei Matchbällen verlorene Wimbledon-Finale am anderen Ende der Stadt im vergangenen Juli.

Schneller Platz gut für Federer

Federer ist in der Halle vielleicht eine Spur stärker einzustufen, das hatte auch sein erster Gegner am Sonntag (21.00 Uhr MEZ/live ServusTV, Sky), Dominic Thiem, schon nach der Auslosung konstatiert. Federer blickt gerne auf seine Masters-Auftritte zurück. "Es macht mich fast etwas nostalgisch", erklärte der 20-fache Grand-Slam-Champion. "In der Halle hatte ich meine ersten Erfolge, hier fühle ich mich immer wohl."

Doch davon will Federer noch nicht wirklich sprechen, schließlich gilt es für ihn gegen den fünffachen Saison-Turniersieger Thiem zu reüssieren. "Er ist die Nummer 5, hat ein wunderbares Jahr und mich zweimal geschlagen", warnte Federer vor Thiem. Dennoch sind die doch etwas schnelleren Bedingungen in der imposanten Halle ein Vorteil für Federer, der eine 2:4-Bilanz gegen Thiem stehen hat.

Duell der Debütanten

Im Finale von Indian Wells hatte sich Thiem mit 4:6,6:3,7:5, im Viertelfinale von Madrid auf Sand mit 3:6,7:6(11),6:4 zweimal hauchdünn durchgesetzt. Während Federer am Sonntagabend gegen Thiem eröffnet, wird sein großer Widersache Novak Djokovic um 15.00 Uhr MEZ (live Sky) gegen ATP-Finals-Debütant Matteo Berrettini die Einzel-Spiele eröffnen.

In der Gruppe "Andre Agassi" geht es erst am Montag los: Aufsteiger und Geheimfavorit Daniil Medwedew (RUS) spielt zunächst im Duell zweier weiterer Debütanten gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas, in der Abendsession wird mit Spannung erwartet, ob Rafael Nadal (ESP) überhaupt einläuft. Der 19-fache Major-Sieger war ja zuletzt angeschlagen und fraglich. Ist er fit, kommt es zum Duell mit dem deutschen Titelverteidiger Alexander Zverev. (APA, 9.11.2019)