In der zehnten Woche des Grunddurchgangs der NFL erlebte die Football-Welt einige Überraschungen. Mit den Kansas City Chiefs und den New Orleans Saints mussten sich gleich zwei Topteams aktuellen Underdogs geschlagen geben.

Verpatztes Comeback

Patrick Mahomes und die Kansas City Chiefs dürften sich das Comeback des aktuellen MVPs anders vorgestellt haben: Der junge Spielmacher kam nach überstandener Knieverletzung gegen die Tennessee Titans wieder zum Einsatz, musste sich aber am Ende mit seinem Team überraschend mit 32:35 geschlagen geben. Mahomes wurde in seinem ersten Play fast von Kenny Vaccaro intercepted (der Call wurde geändert, der Ball war schon am Boden), fand dann aber seinen Drive und beendete die Partie mit unglaublichen 446 Yards (36/50) und drei Touchdowns. Tyreek Hill fing mit elf Catches und 157 Yards die meisten Bälle von Mahomes. Und wie in den vergangenen Wochen so üblich, ist der Held der Vorwoche der Depp der aktuellen Woche: Chiefs Kicker Harrison Butker wollte, wie vor sieben Tagen, wenige Sekunden vor Schluss das Spiel auf Seiten der Chiefs ziehen, diesmal wurde der Kick zur vermeintlichen Verlängerung aber geblockt. Und die Chiefs gingen leer aus.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: getty/hitt

Das lag vor allem an der Performance von Ryan Tannehill. Der Quarterback der Titans erlebt in Tennessee seinen zweiten Frühling und führte sein Team mit 181 Yards (13/19) sowie zwei Touchdowns und einer sehenswerten Two-Point-Conversion zum Sieg. Keine Selbstverständlichkeit auf mehreren Ebenen: Tannehill wurde im Sommer von den Dolphins entlassen und fand sich bei seiner neuen Mannschaft zunächst hinter Marcus Mariota auf der Bank wieder. In Woche sieben übernahm er von Mariota und seitdem stehen die Titans bei drei Siegen aus vier Spielen. Damit haben wirklich nur die wenigsten gerechnet. Was Tannehill per Pass machte, machte Runningback Derrick Henry per Lauf. Abermals zeigte der ehemalige Heisman-Trophy-Winner eine hervorragende Leistung, kam auf 188 Yards und zwei Touchdowns, in dominanter Manier.

Tannehill und Henry konnten den zwischenzeitlichen Rückstand von neun Punkten im vierten Viertel in eine Führung und schlussendlich in einen Sieg umwandeln. Die Titans stehen damit bei fünf Siegen und ebenso vielen Niederlagen, die Chiefs bei sechs Erfolgen und vier Niederlagen.

Falcons schockieren Saints

Da eine Favoriten-Niederlage selten allein kommt, gaben sich die New Orleans Saints den Atlanta Falcons zu Hause mit 9:26 geschlagen. Es war vor allem eine extrem dominante Defensive Atlantas die Drew Brees (287 Yards, 32/45) und Co. das Leben schwer machte: Sechsmal brachte man den Altmeister zu Boden (Grady Jarrett 2.5, Vic Beasley 1.5). Die Saints kamen zu keinem Touchdown, Rückkehrer Alvin Kamara auf magere 24 Yards bei vier Versuchen und 50 Yards bei acht Ballfängen. Da hilft auch ein weiteres Big Game von Michael Thomas (152 Yards) nichts. Mit unglaublichen Strafen (gleich mehrere Hands to the face-Penalties) machten es die Saints den Falcons teilweise auch noch extrem leicht. Ein Team das aus der Bye-Week kommt, sollte deutlich disziplinierter auftreten.

Bei den Falcons gab QB Matt Ryan sein Comeback, er warf für 182 Yards (20/35) und zwei Toudchdowns bei einer Interception. Julio Jones hatte in der ersten Halbzeit einen schweren Stand, Saints Cornerback Marshon Lattimore ließ keinen einzigen Pass auf den Superstar-Receiver zu. Nachdem Lattimore aber in der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt ausfiel, kam Jones noch auch 79 Yards. Austin Hooper und Brian Hill sorgten für die beiden TDs, Kicker-Younghoe Koo verwandelte alle vier Field Goals.

Ein schöner und wohl auch sehr wohltuender Sieg für die Falcons (zwei Siege, sieben Niederlagen), eine unglaublich bittere Niederlage für die Saints (sieben Siege, zwei Niederlagen).

Baltimore weiterhin im Höhenflug

Im Gegensatz zu den Chiefs und Saints gaben sich die Baltimore Ravens gegen die Cincinnati Bengals keine Blöße. Das Divisionsduell ging mit 49:13 klar an die Raben. Es war einmal mehr eine Fabelvorstellung von Ravens-QB Lamar Jackson: Der junge Spielmacher warf für 223 Yards (15/17) und drei Touchdowns, zudem sorgte er mit Laufspielzügen für 65 Yards-Raumgewinn und einen Touchdown. Vor allem sein 47-Yard-Lauf zum 35:10 als er sich im Vollsprint um die eigene Körperachse drehte und mit Topspeed allen Gegenspielern davonlief wird in den Highlight-Spielzügen der Saison noch oft zu sehen sein.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: getty/woolston

Da störte es auch nicht, dass Robert Griffin III das gesamte vierte Viertel als Quarterback-Ersatz für Jackson am Feld stand. Mit RGIII, Jackson und Runningback Mark Ingram (34 Yards, ein TD) kamen zwischenzeitlich drei ehemalige Heisman Trophy-Gewinner (Auszeichnung für den besten College-Spieler) gleichzeitig zum Einsatz. Bei Baltimore war Marquise "Hollywood" Brown mit 80 Yards (ein TD) bester Ballfänger, Tight End Mark Andrews zeigte mit 53 Yards und zwei TDs einmal mehr auf. Defensiv kam Neuzugang Marcus Peters zu seinem zweiten Pick-Six seit seinem Wechsel nach Baltimore.

Die Ravens konnten von den Bengals in keiner Weise gestoppt werden. Noch bitterer wenn man bedenkt, dass Cincinnati mit der Bye-Week enorm viel Vorbereitungszeit zur Verfügung hatte. Großen Vorwurf darf man ihnen aber auch keinen machen, die Ravens sind in absoluter Super Bowl-Form. Als einziges Team bleibt man sieglos, Neo-Quarterback Ryan Finley (167 Yards, 16/30, ein TD, eine INT) spielte wie ein Lateround-Rookie in seinem ersten Spiel so spielt: durchwachsen. Es wird noch eine lange Saison für Fans der Cincinnati Bengals.

Browns können’s ja doch

Die Cleveland Browns konnten tatsächlich erstmals in dieser Saison ein Heimspiel gewinnen. Und der 19:16 Sieg über die Buffalo Bills kam alles andere als einfach zustande. Cleveland zeigte einmal mehr eklatante Schwächen in der Redzone: In der ersten Hälfte hatte man Dank Strafen gegen die Bills gleich achtmal hintereinander die Chance das Ei von der gegnerischen 5-Yard-Linie in die Endzone zu bringen, am Ende kamen dabei unglaubliche null Punkte auf das Scoreboard. Später stand man ähnlich tief in der Hälfte der Bills, wenigstens konnten die Browns hier drei Punkte mitnehmen.

Dennoch: Vielleicht ist Baker Mayfield (238 Yards, 26/38, zwei TDs) jetzt der Knopf aufgegangen. 1:48 Minuten vor Schluss fand er Rashard Higgins endlich in der Endzone zum entscheidenden Touchdown. Ausgerechnet Higgins konnte mit seinem erst vierten Catch der Saison die Browns wieder auf die Siegerstraße führen. Mayfield und Higgins bauten im vergangenen Jahr eine starke Bindung am Feld auf, umso schmerzhafter war der Ausfall des Receivers in den ersten Wochen. Dass es am Ende mit dem dritten Sieg für Cleveland klappte, lag auch an Bills-Kicker Steven Hauschka, der 17 Sekunden vor Schluss das ausgleichbringende Field Goal aus 40-Yards weit links verzog.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: getty/irwin

Eine nächste Storyline dieses Spiels war die Rückkehr bzw. das Debüt von Kareem Hunt: Der Runningback wurde im vergangenen Jahr nach erneuten Missbrauchs-Vorwürfen von der Liga für acht Spiele gesperrt und von den Kansas City Chiefs vor die Tür gesetzt. Die Browns schlugen zu, gegen die Bills sollte er ein unauffälliges Debüt (30 Yards, vier Carries) geben. Nick Chubb bleibt vorerst die Nummer eins im Backfield (116 Yards, 20 Carries).

Für die Bills setzte es die dritte Niederlage, QB Josh Allen (266 Yards, 22/41) kam auf zwei TDs per Lauf. Absolut herausragend spielte Tre’Davious White mit vier unterbrochenen Pässen und sechs Tackles. Das Duell der ehemaligen Studienkollegen (LSU) zwischen ihm und Odell Beckham Jr. darf man an ihn geben.

New York-Duell an Jets

Da wirft Giants-Rookie QB Daniel Jones 308 Yards (26/40) und vier Touchdowns und am Ende reicht es nicht für sein Team. Die New York Giants mussten sich den New York Jets mit 27:34 geschlagen geben. Jones hatte vor allem mit Jets Safety Jamal Adams zu kämpfen, der ihm im dritten Viertel schlichtweg das Ei aus den Händen riss und den Ball in die Endzone trug. Vor wenigen Wochen sorgten die Jets für Aufsehen, als sie Adams am letzten Tag der Trade-Deadline fast nach Dallas schickten, nach dem der Transfer scheiterte, zeigte der Safety groß auf. Zwei Sacks, neun Tackles, zwei erzwungene Fumbles und ein Touchdown. Der absolute Leader in der Secondary und das Herz der Jets. Insgesamt kamen die Jets auf sechs Sacks. Sam Darnold warf für 230 Yards (19/30) und einen Touchdown sowie einem Score per Lauf. Le’Veon Bell kam ebenfalls einmal in die Endzone, hatte aber mit durchschnittlich 1.9 Yards pro Laufversuch einen schweren Tag (34 Yards, 18 Versuche). Bells Gegenüber Saquon Barkley kam hinter einer verletzungsgeplagten und praktisch nicht vorhandenen O-line auf einen noch schlechteren Tag mit nur einem Yard bei 13 Versuchen. Macht 0,1 Yards pro Versuch.

Hoffnung kann den Giants die Performance von Darius Slayton machen: Der Rookie kam auf 121 Yards bei zehn Fängen und zwei Touchdowns. Golden Tate bestätigte einmal mehr, dass er im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert ist ist und steuerte 95 Yards und zwei TDs bei. Bei den Jets waren Demayius Thomas (84 Yards) und Jamison Crowder (81 Yards, ein TD) die besten Passfänger. Die Jets feierten also den zweiten Saisonsieg, die Giants mussten die achte Niederlage hinnehmen. Für Pat Shurmur, Coach der Giants, könnte es eng werden.

Lions ohne Stafford chancenlos

Die Detroit Lions mussten im Divisionsduell mit den Chicago Bears erstmals seit der Schlusswoche der Saison 2010 ohne Matthew Stafford auskommen. Der Quarterback, der in der vergangenen Saison mit einem gebrochenen Rücken durchspielte, bekam mit Rücken- und Hüftproblemen kein grünes Licht und musste an der Seitenlinie Platz nehmen. Böse Zungen würden sagen: Kein Wunder, dass der Rücken verletzt ist, muss Stafford diese Franchise doch schon seit Jahren auf seinem Rücken tragen. Wenig verwunderlich verloren die Lions ohne ihren Anführer mit 13:20.

Bears-QB Mitchell Trubisky bekam von der Lions-Defensive ein Aufbauspiel, durfte drei Touchdowns (173 Yards, 16/23) werfen. Zum Vergleich: Auf eine solche Ausbeute kam Trubisky in den vergangenen vier Spielen zusammen nicht. Natürlich sah man auch wieder Schwächen im Spiel der Bears, im Schlussviertel wurde es beinahe noch einmal spannend, als die Lions die Bears doch zu dem einen oder anderen Three-and-Out zwangen. Schlussendlich setzten sich die Bears aber beim Start-Debüt von Jeff Driskel (269 Yards, 27/46, ein TD, eine INT) verdient durch.

Tampa mit Comeback

Die Tampa Bay Buccaneers kamen im Spiel gegen die Arizona Cardinals noch einmal zurück und gewannen die Partie schlussendlich mit 30:27. Die Bucs müssen derzeit einfach mit Jameis Winston auskommen, der Quarterback zeigte wie jede Woche zwei Gesichter: Gleich im ersten Drive sorgte er schon wieder für einen Turnover, dafür konnte er sein Team in der Crunch-Time zum Sieg führen. 358 Yards (30/48), sowie zwei Interceptions bei einem Touchdown waren es am Ende für ihn.

Kyler Murray dürfte vermutlich sein bisher bestes NFL-Spiel gezeigt haben, warf für 324 Yards (27/44) bei drei Touchdowns und einer Interception, musste aber wieder einmal als Verlierer vom Platz gehen. Vor allem mit Christian Kirk harmonierte der Overall-Firstround-Pick des vergangenen Drafts prächtig: Sechs Pässe kamen bei Kirk für 138 Yards und drei Touchdowns an. Die Defense der Bucs brillierte vor allem gegen den Lauf, hielt Murray, Kenyan Drake und David Johnson bei 75 Rushing-Yards. Im Pass Rush kam Shaq Barrett abermals auf einen Sack und führt mit 11.5 Sacks die Liga an.

Top-Duell an Packers

Die Green Bay Packers setzten sich gegen die Carolina Panthers in einer winterlichen Partie samt Schneetreiben mit 24:16 durch. Es war von Beginn an ein sehr enges Spiel, das am Ende an Aaron Rodgers (233 Yards, 17/29) ging. Die Panthers, angeführt von Kyle Allen, standen mit den Schlusssekunden an der 1-Yard-Linie der Packers, schafften es aber nicht, Christian McCaffrey über die Goalline zu befördern und das Spiel so zu verlängern. Allen hatte sein bestes Spiel als Starting-QB Carolinas, er warf für 307 Yards (28/43) und einen Touchdown bei einer Interception. Beide QBs zeigten eine hervorragende Leistung und warfen Bälle gezielt in die Hände ihrer Receiver.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: getty/reveere

Green Bays Sieg kam über den Lauf zu Stande: Aaron Jones war Mann des Abends mit 93 Yards und drei Touchdowns, Jamaaal Williams ergänzte 63 Yards. Davante Adams sorgte für 118 Yards an Raumgewinn per Passfang.

Nach der Niederlage der Saints ist die Tür für eine Bye-Week in den Playoffs für Green Bay weiter offen denn je. Mit acht Siegen bei zwei Niederlagen liegt man voll auf Kurs. Nächste Woche kommt es dann zum Schlagerspiel gegen die San Francisco 49ers. Umgekehrt sind die Panthers trotz Niederlage ebenfalls weiterhin voll im Playoff-Rennen mit dabei.

Minkah bleibt unwiderstehlich

Auf die Gefahr hin, sich zu wiederholen: Minkah Fitzpatrick ist ein fantastischer Footballspieler. Der Defensive Back baut seine unglaubliche Serie bei den Pittsburgh Steelers aus und konnte gegen die Los Angeles Rams einmal mehr aufzeigen. Er konnte den Ball nach einem Fumble wieder in die Endzone tragen und steuerte beim 17:12 Sieg seines Teams zudem noch eine Interception und zwei abegelenkte Pässe plus vier Tackles bei. Er drückte dem gesamten Spiel seinen Stempel auf, verteidigte mit seinen Kollegen defensiv spektakulär. Joe Haden sieht neben ihm plötzlich ebenfalls wieder wie der Superstar von einst aus, er kam auf sieben Tackles, satte fünf abgelenkte Pässe und ebenfalls einen Pick. Dem nicht genug, rundete Trey Edmunds, Pittsburghs junger Safety die starke Defensiv-Leistung mit einem weiteren Pick ab. Im Pass Rush brillierte T.J. Watt mit zwei Sacks zusammen mit Cameron Heyward und Javon Hargreave die Jared Goff je einmal zu Boden rissen. Pittsburgh ist defensiv wieder voll da.

Los Angeles hingegen hat einmal mehr Probleme in der Offensive. Jared Goff warf für 243 Yards (22/41) bei keinem TD und zwei Interceptions. Todd Gurley lief zwar für 73 Yards, kam aber nicht in die Endzone. Zwischenzeitlich versuchte Rams-Coach Sean McVay den Gegner mit Trickspielzügen (samt Blake Bortles) zu überraschen – alle Versuche scheiterten kläglich. Langsam aber sicher sollten die Rams wieder auf die Füße kommen, wenn man noch in die Playoffs kommen will. Fünf Siege, vier Niederlagen derzeit – gleicher Record wie jener der Steelers, die auch ohne Ben Roethlisberger zu Erfolgen kommen.

Dolphins wieder mit Sieg

Man hätte es nicht für möglich gehalten, aber die Miami Dolphins feierten den zweiten Sieg innerhalb weniger Tage. Gegen die Indianapolis Colts kamen Ryan Fitzpatrick (169 Yards, 21/33, eine INT) zu einem 16:13 Erfolg. Die Offensive war nicht wirklich ansprechend, tat aber immerhin noch genau so viel, dass Kicker Jason Sanders drei mal für Punkte sorgen konnte. Die Defensive Miamis überzeugte mit drei Interceptions und insgesamt neun unterbrochenen Pässen schon eher.

So sieht es also aus, wenn Jacoby Brissett komplett ausfällt und Brian Hoyer das gesamte Spiel leitet: extrem bitter. Hoyers erster Start seit 2017 verlief ungünstig. 204 Yards (18/39), ein TD, drei Picks, quasi keine Unterstützung der Receiver, die von Verletzungen geplagt wurden. Einziger Lichtblick der Colts an diesem Abend war Darius Leonard. Der Defensive Rookie der abgelaufenen Saison machte den Dolphins das Leben schwer, kam auf 13 Tackles, einen Sack, zwei Tackles für Raumverlust, eine Interception, einen erzwungenen Fumble und zwei abgelenkte Pässe.

Cowboys verschenken Sieg

Die Dallas Cowboys mussten sich den Minnesota Vikings mit 24:28 geschlagen geben. Hauptsächlich dafür verantwortlich war ein sehr ausbaufähiges Playcalling von Offensive Coordinator Kellen Moore, der in den entscheidenden Momenten auf die falsche Karte setzte. Dak Prescott hatte einen sehr guten Tag, warf für 397 Yards (28/46) bei drei Touchdowns und einer Interception. Er konnte sein Team in vier aufeinanderliegenden Drives zu insgesamt 24 Punkten führen und verteilte die Bälle gerecht an mehrere Receiver (Amari Cooper, 147 Yards, ein TD; Randall Cobb 106 Yards, ein TD; Micheal Gallup, 76 Yards, ein TD). Im letzten Drive entschied sich Moore den Ball in die Hände von Runningback Ezekiel Elliott zu geben. Prinzipiell kein vermessenes Vorhaben, in diesem Fall aber fahrlässig, da Moore gleich zweimal hintereinander dasselbe Play wählte und die Vikings die Runs stoppen konnten. Schlussendlich wurde dann doch wieder gepasst, mit der Konsequenz, dass Minnesota wusste, was passieren würde. Dallas fiel, die Vikings triumphierten.

Auf Seiten der Vikings überzeugte Kirk Cousins mit 220 Yards (23/32) und zwei TDs, Dalvin Cook überragte alles mit 97 Rushing-Yards (ein TD) und 86 Receiving-Yards. Kyle Rudolph war wichtigster Passfänger mit zwei Touchdowns und einer Two-Point-Conversion. Minnesota bleibt mit sieben Siegen bei drei Niederlagen an den Green Bay Packers dran, Dallas muss sich die Frage stellen, ob man Prescott langsam nicht doch mehr Vertrauen schenken sollte. (Martin Senfter, 11.11.2019)