Alfredo Barsuglia, Una cosa incrediblie e successa, 2014-2016.

Foto: Alfredo Barsuglia

Der 1980 in Graz geborene und in Wien lebende Künstler Alfredo Barsuglia erhält den Otto Mauer Preis 2019. Die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung, die heuer zum 39. Mal vergeben wird, zeichnet das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren aus. Die Überreichung findet am 4. Dezember um 19.30 Uhr in der Jesuitenkirche Wien statt.

Besonders überzeugt habe die Jury, "dass sich Alfredo Barsuglia in seinem umfangreichen Werk seit Jahren mit künstlerisch und gesellschaftspolitisch höchst relevanten Themen (Ökonomie, Ökologie, Umgang mit Natur, Funktion von Kunst/Kultur etc.) auseinandersetzt und diese in eine unverkennbare Bildsprache umsetzt", hieß es am Montag in einer Aussendung. Barsuglia studierte Malerei und Grafik an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Sein Werk, das bis 12. Jänner 2020 auch in der Einzelausstellung "Take on me" im tresor des Bank Austria Kunstforums zu sehen ist, sei "inhaltlich wie auch formal ausgesprochen vielgestaltig. Er arbeitet medien- und gattungsübergreifend, kreiert Malereien, Zeichnungen, Objekte, Performances, Videos und Rauminterventionen (...) und schafft raumgreifende poetisch-irritierende Installationen, die oft auch die BesucherInnen in einem partizipativen Akt in das theatralische Geschehen miteinbeziehen."

Verstörung im Alltag

Seine alternativen Orte im öffentlichen Raum, wie etwa "Mariainsel" in Fürstenfeld (2018), "Hotel Publik" in Innsbruck (2013) oder "Social Pool" in Kalifornien/USA (2014), könnten im Alltag benützt werden und verstörten gleichzeitig als artifizielle Fremdkörper. "Er entwickelt theatralische Szenerien und kulissenhafte Gegenwirklichkeiten. Barsuglia reichert alltägliche Orte mit absurden Elementen an und stellt so die alltägliche Wahrnehmung der BetrachterInnen infrage", so die aus Catrin Bolt, Ursula Hübner, Günther Oberhollenzer, Johanna Schwanberg und Gustav Schörghofer bestehende Jury. "In der Auseinandersetzung mit dem eigenen Werk bricht er auch immer wieder den eigenen konzeptionellen Zugang und überrascht durch plötzliche Kehrtwendungen und Brüche."

Ausstellungen der nächsten Monate mit Arbeiten von Alfredo Barsuglia sind u.a. "Daily Golem" gemeinsam mit Gelitin im Kunstforum Montafon, Schruns (7. Dezember 2019 bis 26. Jänner 2020), die Einzelausstellungen "Drawing into the void" im Bildraum Bodensee, Bregenz (3. Dezember 2019 bis 11. Jänner 2020), sowie "Nichts" im Kunstpavillon der Tiroler Künstler*schaft, Innsbruck (28. Februar bis 18. April 2020).

Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Aufgabe des Fonds ist es, "das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen". Die bisher letzten Preise gingen an Andreas Fogarasi (2016), Toni Schmale (2017) und Anna Witt (2018). (APA, 11. 11. 2019)