Foto: HO

Wer beim von der Lufthansa gegründeten Vielfliegerprogramm Miles & More über den Status Frequent Traveller, Senator oder gar Hon Circle (Hon) verfügt, genießt bestimmte Privilegien. Für jene Kunden, die ständig in der Luft sind, ist das eine wichtige Sache. Die Änderungen ab 2021 werden offiziell am Dienstag, präsentiert.

Fazit: Künftig wird der Status bei der Lufthansa auf Basis von Punkten vergeben. Während derzeit Tarif- und Buchungsklassen die Messkriterien für Meilen sind, werden künftig Punkte für Kurz- oder Langstrecke vergeben. Zudem werden diejenigen benachteiligt, die häufiger mit Partnern der Lufthansa in der Star Alliance und seltener mit der Lufthansa-Gruppe fliegen. Neu ist die Umstellung der Statuslänge von zwei auf ein Jahr.

Immer wieder aufs Neue

Das heißt, der Status muss künftig jedes Jahr neu erflogen werden. Neu ist auch, dass man einen Vielfliegerstatus auf Lebenszeit erwerben kann. In einem offenbar zu früh ver öffentlichten Schreiben an aus gewählte Kunden werden fünf Punkte genannt:

  • Sammeln wird transparenter – ein verständliches Punktesystem ersetzt die Statusmeilen.
  • Treue zahlt sich aus – ein Status wird vor allem durch Flüge mit "unseren" Airlines (Lufthansa, AUA, Swiss, Brussels, Eurowings, Anm.) erreicht.
  • Loyalität wird belohnt – für langjährige Treue gibt es Frequent-Traveller- und Senator-Status auf Lebenszeit.
  • Die Laufzeit wird verkürzt – der Status gilt zukünftig nur noch für ein Jahr.
  • Die Struktur wird klarer – die Lufthansa verabschiedet sich von komplizierten Programmbestandteilen wie Status Stars.

Beim Status auf Lebenszeit hatte die Lufthansa bisher eine vergleichsweise unattraktive Regelung für ihre Kunden. So gab es zwar einen Lifetime-Status für Senatoren, allerdings erst ab Erreichen des 65. Lebensjahrs in Verbindung mit weiteren Kriterien. In Zukunft soll es einen Status auf Lebenszeit auch für Kunden geben, die jünger sind, und zudem für Frequent Traveller.

Vielflieger genießen besondere Services.
Foto: HO

Laut Lufthansa werden die im Jahr 2020 gesammelten Hon-Cir cle-Meilen in qualifizierende Punkte umgerechnet. Bei Prämienmeilen ändert sich nichts. Zwei Versprechen sind Markus Binkert, bei den Netzwerk-Airlines der Lufthansa für das Marketing zuständig, wichtig. "Es wird für alle deutlich einfacher werden. Wer mit unseren Airlines fliegt, wird stärker belohnt", sagt er zum STANDARD, davor berichtete bereits das Handelsblatt. Der Umbau ist jedenfalls gravierend.

Vereinfachung

Bisher gab es eine Vielzahl an Faktoren, die darüber entschieden, wie viele Statusmeilen einem Passagier bei einem Flug gutgeschrieben werden. Dazu zählte neben der Flugstrecke und der Buchungsklasse etwa auch die Frage, ob ein Sparpreis gebucht wurde. "Über zwanzig Kategorien gibt es im aktuellen Programm. Das ist für viele nur schwer zu durchschauen. Das haben uns die Vielflieger immer wieder zurückgespielt", sagt Binkert.

Das neue Punktesystem soll das deutlich vereinfachen. Beim Sammeln zählt dann die sogenannte Reiseklasse, also Economy-, Business- oder First-Class-Ticket. Und es zählt das Verkehrsgebiet – also Kurz- oder Langstrecke. Auf der Kurzstrecke gibt es pro Flugsegment für Economy und Premium Economy fünf Punkte, für die Business-Klasse zehn Punkte. Eine First Class gibt es hier nicht.

Abschaffung von Kriterien

Höhere MathematikAuf der Langstrecke werden auf den einfachen Plätzen 15 Punkte gutgeschrieben, in der Premium Economy 20, in der Business-Klasse 50 und in der First Class 70 Punkte. Es gibt also nur noch sechs Sammelkategorien. Faktoren wie die Zahl der pro Jahr geflogenen "Segmente", die bisher auch zum Erreichen des Frequent-Traveller-Status gezählt wurden, sollen abgeschafft werden.

Außerdem unterscheidet die Lufthansa künftig zwei Arten von Punkten: die normalen und die sogenannten Qualifying Points. Erstere sind Punkte, die man für einen Flug mit den Premium-Gesellschaften der Lufthansa (Lufthansa, Swiss und AUA), einer der Partner-Airlines bei Miles & More oder einem Partner der Star Alliance bekommt. Qualifying Points gibt es nur für den, der eine Premium-Airline der Lufthansa-Gruppe oder eine Miles-&-More Partnerfluglinie nutzt. Flüge mit einer Gesellschaft der Star Alliance zählen hier nicht. (Claudia Ruff, 11.11.2019)